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Bagdad: Selbstmordattentäter töten schiitische Pilger

Sie mischten sich unter die Wallfahrer und sprengten sich in die Luft: Drei Frauen haben im Irak mindestens 19 Pilger mit in den Tod gerissen. Vor drei Jahren sorgte bei der gleichen Wallfahrt ein Terror-Gerücht für eine Massenpanik mit 1000 Toten.

Drei Selbstmordattentäterinnen haben in Bagdad 19 schiitische Pilger mit in den Tod gerissen. Die Nachrichtenagentur Aswat al-Irak meldet, die Frauen hätten sich mit ihren Sprengstoffgürteln unter die Wallfahrer gemischt, die auf dem Weg zum Schrein des Imams Mussa al-Kadhem im Norden Bagdads waren. Mindestens 43 weitere Pilger seien verletzt worden, heißt es.

Die Schiiten begehen an diesem Dienstag den Todestag des Imams im Jahr 799. Vor drei Jahren war es bei dieser Wallfahrt im Stadtteil Kadhemija zu einer Massenpanik auf der in der Nähe des Schreins gelegenen Brücke der Imame ("Dschisr al-Aimma") gekommen. Damals waren rund 1000 Menschen zu Tode getrampelt worden oder in den Fluss gestürzt. Auslöser für die Panik war das Gerücht, Selbstmordattentäter seien unter den Pilgern. Am vergangenen Freitag waren in Bagdad und Umgebung zahlreiche zusätzliche Straßensperren eingerichtet und Scharfschützen postiert worden, um Terroranschläge während der Wallfahrt zu verhindern.

Von irakischen Frauen wurden Selbstmordanschläge bislang vor allem in der Provinz Dijala verübt. Die US-Armee hatte dort deshalb vor einigen Tagen eine weibliche Bürgerwehr-Brigade gegründet, die Frauen nach Sprengstoff durchsuchen soll. (sf/dpa)

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