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Bahn: Müller soll Aufsichtsratschef werden

Der frühere Bundeswirtschaftsminister Werner Müller soll neuer Aufsichtsratschef der Deutschen Bahn werden. Dies verlautete am Montag aus Kreisen des Kontrollgremiums in Berlin. Der 59-Jährige Müller ist heute Vorstandsvorsitzender des Energiekonzerns RAG.

Berlin (04.07.2005, 12:06 Uhr) - Bei der Bahn soll er die Nachfolge von Michael Frenzel antreten. Der Chef des Reisekonzerns TUI hatte nach einem Streit um den Verkauf eines TUI-Tochterunternehmens an die Bahn-Konkurrenz auf eine neue Kandidatur verzichtet.

Das Verkehrsministerin wollte dies zunächst nicht bestätigen. Müller werde für die geeignete Person gehalten, entscheiden müssten darüber aber die Gremien, sagte eine Sprecherin in Berlin.

Müller gehört dem Aufsichtsrat auf Vorschlag der Bundesregierung bereits als einfaches Mitglied an. Von 1998 bis 2002 saß er als parteiloser Wirtschaftsminister im Kabinett von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD). Die Bahn gehört zu 100 Prozent dem Bund, soll nach Plänen von Bahnchef Hartmut Mehdorn aber möglichst rasch teilweise privatisiert werden. Strittig ist unter anderem, ob Netz und Betrieb getrennt werden oder weiter bei der Bahn bleiben.

Die Wahl des neuen Aufsichtsratsvorsitzenden findet an diesem Dienstag statt. Vorstand und alter Aufsichtsrats müssen aber noch auf der Hauptversammlung des Unternehmens entlastet werden. Bei einem Umsatz von 24 Milliarden Euro machte die Bahn im vergangenen Jahr 253 Millionen Euro operativen Gewinn. Damit kam der Konzern erstmals seit Beginn der Sanierung vor zehn Jahren ohne Staatszuschüsse für Altlasten ins Plus. (tso)

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