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Politik: Bald sieben Milliarden Menschen auf der Erde

Berlin. Spätestens im Jahr 2015 werden nach Berechnungen US-amerikanischer Experten sieben Milliarden Menschen auf der Erde leben.

Berlin. Spätestens im Jahr 2015 werden nach Berechnungen US-amerikanischer Experten sieben Milliarden Menschen auf der Erde leben. Ein Ende des weltweiten Bevölkerungswachstums ist erst für das Jahr 2070 abzusehen. Die Folge: Der Druck auf Ressourcen wie Land und Wasser steigt weiter, denn die Bevölkerung hat sich seit 1960 auf heute 6,2 Milliarden Menschen verdoppelt.

Die Zusammenhänge zwischen Bevölkerungswachstum, weltweiter Armut und Umweltverschmutzung sind unübersehbar. Der Verbrauch von Ressourcen hat sich zum Beispiel seit 1970 verdoppelt. Für UN Generalsekretär Kofi Annan steht daher fest, dass der Kampf gegen das Bevölkerungswachstum nicht isoliert betrachtet werden darf: „Wir müssen die Zahl der Weltbevölkerung stabilisieren, aber ebenso wichtig ist die Stabilisierung unserer Nutzung von Ressourcen und die Sicherstellung nachhaltiger Entwicklung für alle Menschen.“

In einer Erklärung zum Weltbevölkerungstag am 11. Juli betont Annan die besondere Rolle von Frauen. Frauen machen weltweit mehr als die Hälfte der Arbeitskräfte in der Landwirtschaft aus, sie sind für das Management der Ressourcen im Haushalt zuständig, dennoch werden ihnen oft wichtige Rechte verwehrt. Vor allem das Recht, über ihre Familiengröße selbst zu bestimmen, aber auch Land zu besitzen, und das Recht auf Bildung. „Die Möglichkeiten von Frauen müssen gestärkt werden, um den Teufelskreis von Armut und Umweltdegradation zu durchbrechen,“ so Annan.

Ob der neue Milliardenschritt in neun oder erst in 13 Jahren erreicht wird, hinge vom Bevölkerungswachstum in Indien, China und Afrika ab, erklärte die Stiftung Weltbevölkerung am Mittwoch in Hannover. Bis 2050 werde die Menschheit voraussichtlich auf neun Milliarden anwachsen. „Langfristige Projektionen der UN gehen davon aus, dass das Wachstum im Jahr 2070 auslaufen könnte,“ sagte die Sprecherin der Stiftung, Stefanie Ettelt dem Tagesspiegel. „Allerdings gilt dies nur, wenn weiter in Maßnahmen zur Senkung des Wachstums investiert wird. Der weltweite Bedarf an Verhütungsmitteln, vor allem Kondomen, ist zum Beispiel immer noch nicht gedeckt.“

Auf der Weltbevölkerungskonferenz in Kairo wurde 1994 vereinbart, jedes Jahr 17 Milliarden US-Dollar für Familienplanung und Gesundheitsversorgung bereitzustellen. Die Industriestaaten haben jedoch nur ein Drittel ihres Anteils, knapp zwei Milliarden Dollar, bezahlt. Insgesamt flossen sechs Milliarden Dollar.Daniel Boese

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