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Politik: Balkan-Krise: Nato verstärkt ihre Truppen

Die Nato will die Kfor-Truppen im Kosovo um etwa 1000 Soldaten verstärken, um so die Grenzen zwischen dem Kosovo und Mazedonien besser sichern zu können. Während Spanien und Frankreich in der Sitzung des Nato-Rates am Mittwoch bereits zusätzliche Truppen zugesagt haben, teilten deutsche Diplomaten zunächst mit, es werde noch darüber nachgedacht, ob zusätzliche Soldaten geschickt werden könnten.

Die Nato will die Kfor-Truppen im Kosovo um etwa 1000 Soldaten verstärken, um so die Grenzen zwischen dem Kosovo und Mazedonien besser sichern zu können. Während Spanien und Frankreich in der Sitzung des Nato-Rates am Mittwoch bereits zusätzliche Truppen zugesagt haben, teilten deutsche Diplomaten zunächst mit, es werde noch darüber nachgedacht, ob zusätzliche Soldaten geschickt werden könnten. Geplant ist eine deutsche Artilleriebatterie. Der Nato-Rat beschloss ferner, die Sicherheitszone zum Kosovo weiter zu verkleinern.

Die Nato hält es für notwendig, die Durchlässigkeit der Grenze zwischen Mazedonien und dem Kosovo zu verringern, um so zu verhindern, dass weitere albanische Kämpfer in die mazedonische Konfliktregion eindringen. Offenbar ist dies in der Vergangenheit ebenso wenig möglich gewesen wie die Verhinderung von Waffentransporten größeren Ausmaßes. Die gegenwärtig stationierten Kfor-Truppen seien jedenfalls nicht in der Lage, einen intensiveren Schutz der Grenzen zu gewährleisten, hieß es am Mittwoch in Nato-Kreisen. Unklar ist gegenwärtig noch, wie schnell die zusätzlichen Truppen gestellt werden können. Frankreich will eine Drohne für die Luftaufklärung zur Verfügung stellen. Deutschland und Spanien jeweils eine Artilleriebatterie.

Der Nato-Rat entschied am Mittwoch außerdem, die Sicherheitszone an der Grenze zum Kosovo im nördlichen und östlichen Teil an den Grenzen zu Serbien und Montenegro weiter zu verkleinern. Es wird vermutet, dass der aktuelle Konflikt in Mazedonien vor allem von albanischen Kämpfern geführt wird, die nach der ersten Verkleinerung der Schutzzone von dort nach Tetovo gezogen sind. Die albanischen Kräfte funktionierten wie ein System kommunizierender Röhren, heißt es. Nicht freigegeben werden soll gegenwärtig der Sektor in der Nähe des Presevo-Tales. Deutschland und andere Bündnispartner stellten in Frage, dass die Serben sich ausreichend um vertrauensbildende Maßnahmen bemüht haben.

Um die politische Verbindung zwischen der mazedonischen Regierung und der Nato zu gewährleisten, soll der ehemalige deutsche Botschafter Hans-Joerg Eiff als Sonderbeauftragter von Nato-Generalsekretär George Robertson nach Mazedonien reisen. Nato-Diplomaten weisen darauf hin, dass seit den vergangenen Wochen bereits britische und amerikanische Militärberater zur Unterstützung der mazedonischen Regierung stehen.

Mariele Schulze Berndt

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