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Bankenkrise: Merkel fordert neue Regeln für Finanzmärkte

"Das Verhältnis von Freiheit und Ordnung ist in Schieflage geraten und muss wiederhergestellt werden", fordert Bundeskanzlerin Angela Merkel am Freitagabend. Angesichts der aktuellen Finanzkrise werde die Diskussion über diese Frage die nähere Zukunft bestimmen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat angesichts der Bankenkrise neue Regeln für die internationalen Finanzmärkte gefordert. "Wir brauchen funktionierende Finanzmärkte, aber ungeregelte Märkte haben jetzt eine große Krise verursacht", sagte Merkel am Freitagabend bei einem Festakt zum 250-jährigen Bestehen des Maschinenbau- und Nutzfahrzeugkonzerns MAN in München. Das Verhältnis von Freiheit und Ordnung sei in Schieflage geraten und müsse wiederhergestellt werden. "Ich sage Ihnen voraus, dass die Diskussion über diese Frage die bestimmende der nächsten Zeit sein wird."

Merkel kam direkt aus Berlin, wo am Freitag Bundestag und Bundesrat im Eilverfahren dem 500-Milliarden-Euro-Rettungspaket für die angeschlagene Finanzbranche zugestimmt hatten. Nötig sei angesichts der chaotischen Verhältnisse in den vergangenen Wochen vor allem eine Einigung auf internationale Regeln, mahnte sie. "Nationales Handeln reicht nicht mehr aus, das haben wir gesehen."

Plädoyer für die soziale Marktwirtschaft

In Deutschland habe das Vertrauen in die soziale Marktwirtschaft gelitten. Dennoch könne gerade dieses Modell künftig auch Vorbild sein, sagte Merkel. "Wir müssen gemeinsam das verteidigen, was uns in Deutschland stark gemacht hat, nämlich die soziale Marktwirtschaft. Und die muss mit einer internationalen Dimension ausgestattet werden." Sie stehe für geordneten Wettbewerb und sei ein gutes Beispiel für friedliche Konfliktlösung, beispielsweise durch die Tarifautonomie. "Das hat sich für Deutschland als absolut richtig erwiesen."

MAN-Chef Hakan Samuelsson lobte Merkel bei der Festveranstaltung vor rund 1000 Gästen aus Wirtschaft, Politik und Kultur für ihr Krisenmanagement. "Ich möchte meinen Respekt aussprechen für den politischen Kraftakt, den wir in den vergangenen Wochen von Ihnen gesehen haben." Für sein Unternehmen und die gesamte Industrie sei dies mittel- und langfristig sehr wichtig. (ut/dpa)

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