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Politik: Barmer-Chef sieht erste Erfolge der Gesundheitsreform Vorstände der Krankenkassen

legen ihre Jahresbezüge offen

Köln (ddp/dpa). Die Gesundheitsreform zeigt nach Ansicht des Chefs der BarmerErsatzkasse, Eckart Fiedler, erste Erfolge. Bereits heute könne man neben den „zusätzlichen Belastungen deutliche Verbesserungen“ erkennen, sagte Fiedler am Samstag im Deutschlandfunk. So bekämen die Patienten eine optimierte Versorgung geboten. Bei der medizinischen Qualität sei ein „Run zwischen den Krankenkassen“ zu spüren. Damit könne der „tiefe Graben zwischen ambulant und stationär überwunden werden und es zu einer „koordinierten und sehr vernetzen Betreuung der Patienten kommen“, betonte der Barmer-Chef.

Fiedler geht zugleich davon aus, dass die Krankenkassenbeiträge zum Jahresende weiter sinken könnten. Er lasse sich zwar auf diese Prognose „nicht festnageln“, doch der jetzige Trend sei positiv. Die Lotsenfunktion des Hausarztes trage zu mehr Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen bei. Eine ungezielte Konsultation von Fachärzten habe immer überflüssige medizinische Leistungen zur Folge, die jährlich erhebliche Kosten verursachen, sagte der Barmer-Chef. Er rechne mit großem Interesse der Patienten an dem Hausarztmodell.

Vorstandsvorsitzende großer gesetzlicher Krankenkassen verdienen bis zu 221 000 Euro brutto im Jahr. Das geht aus freiwilligen Auskünften der Kassen hervor. Bei den kleineren Kassen liegen die Gehälter deutlich darunter. Die Vorstandsmitglieder von rund 290 gesetzlichen Kassen müssen ihre Bezüge nach dem Gesetz zur Gesundheitsreform von Mitte kommender Woche an im Bundesanzeiger veröffentlichen. Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) wertete die Veröffentlichung als Beleg für den Erfolg der Reform. Patientenverbands-Präsident Christian Zimmermann sagte dem Kölner „Express“: „Die gesetzlichen Krankenkassen sind nach dem Solidaritätsprinzip aufgebaut. Das sollten auch die Vorstände beherzigen.“ Bei 5000 Euro Grundgehalt monatlich plus Zulagen würden die Kassenchefs auch nicht am Hungertuch nagen. Die Vorstandsvorsitzende der AOK Niedersachsen, Christine Lüer (Jahresgehalt 180 000 Euro), sagte, sie manage ein Riesenunternehmen und halte ihr Gehalt im Vergleich zu den Einkommen in der freien Wirtschaft für „lächerlich“.

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