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Politik: Bauminister Töpfer geht für die Vereinten Nationen nach Nairobi

Leiter des Umweltprogramms / Kohl und Waigel beraten über NachfolgeVON THOMAS KRÖTER BONN.Bauminister Klaus Töpfer (CDU) will 1998 als Untergeneralsekretär für Umweltfragen zur UNO wechseln.

Leiter des Umweltprogramms / Kohl und Waigel beraten über NachfolgeVON THOMAS KRÖTER BONN.Bauminister Klaus Töpfer (CDU) will 1998 als Untergeneralsekretär für Umweltfragen zur UNO wechseln.Der 59jährige bestätigte am Freitag in Bonn, er habe das Angebot von UNO-Generalsekretär Annan angenommen.Seine Wahl durch die UNO-Vollversammlung im Dezember gilt als sicher.Die Nachfolge im Kabinett soll nächste Woche entschieden werden. Bevor er 1994 ins Bauressort wechselte, war Töpfer sieben Jahre lang Umweltminister.Er wird außer für das UNO-Umwelt-Programm UNEP auch für Habitat zuständigsein, die UNO-Organisation für Stadtentwicklung und Siedlungsfragen.Der Vertrag läuft wie bei der Weltorganisation üblich zunächst über drei Jahre.Hauptarbeitsort ist Nairobi.Seinen Sitz im Parteipräsidium will der frühere saarländische CDU-Chef behalten.Töpfer bestritt, daß Bundeskanzler Helmut Kohl ihn gedrängt habe, den seit einem Monat währenden Spekulationen über seinen Wechsel ein Ende zu machen. Töpfer habe sich in über zehnjähriger Regierungszeit "große und bleibende Verdienste um die Bundespolitik erworben", heißt es in einer Erklärung des Kanzlers.Seine Leistung als Umweltpolitiker habe zur Berufung in sein neues "wichtiges und verantwortungsvolles Amt" geführt.Besonders würdigte Kohl Töpfers Arbeit als Umzugsbeauftragter.Durch sein Engagement und sein Einfühlungsvermögen habe er die öffentliche Akzeptanz für den Umzug von Regierung und Parlament nach Berlin erhöht und damit "große Leistungen für das Zusammenwachsen unseres Vaterlandes erbracht". Bundeskanzler Kohl wird in der kommenden Woche mit CSU-Chef Theo Waigel über die Neubesetzung des Bauministeriums sprechen.Dessen Partei erhebt Anspruch auf das Ressort, weil das vom CSU-Politiker Wolfgang Bötsch geführte Postministerium wegen der Privatisierung von Post und Telekom zum Jahresende aufgelöst wird.An der Spitze des Ministerialapparates und zuständig für die Umzugs-Umsetzung wird jedoch voraussichtlich die bewährte Staatssekretärin Christa Thoben bleiben. Als Minister-Anwärter sind unter anderem der Vorsitzende der CSU-Landesgruppe, Michael Glos, sowie ihr Geschäftsführer Eduard Oswald im Gespräch.Beide haben bisher jedoch abgewinkt.In der Union gibt es an dieser Haltung Kritik, weil sie sich nicht "in die Pflicht nehmen" ließen.Genannt wurden außerdem die beiden CSU-Mitglieder des Bau-Ausschusses Dagmar Wörl und Josef Hollerith.Wie es heißt so Kohl aus Unzufriedenheit mit dem bisherigen Angebot den scheidenden Postminister Wolfgang Bötsch bevorzugen.

THOMAS KRÖTER

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