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Steinmeier Bayern

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Bayern: Merkel und Steinmeier heizen Wahlkampf an

In einem Fernduell haben die Kanzlerin und ihr Herausforderer den Wahlkampf in Bayern befeuert. Der CSU droht unterdessen ein Absturz - eine weitere Umfrage sieht die Unionspartei unter der 50-Prozent-Marke.

Gut eine Woche vor der bayerischen Landtagswahl am 28. September haben sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihr Herausforderer, der SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier, in Bayern ein Rededuell aus der Ferne geliefert. Beide absolvierten am Freitagabend vor mehreren Tausend Menschen Wahlkampfauftritte - Merkel für die CSU in Bamberg und Steinmeier in Augsburg. Unterdessen wird ein Absturz der CSU unter die 50-Prozent-Marke Umfragen zufolge immer wahrscheinlicher. Der Partei droht nach mehr als vier Jahrzehnten Alleinregierung der Verlust der absoluten Mehrheit im Parlament.

Merkel sagte, die Bayern-Wahl sei auch eine Entscheidung über den künftigen Weg Deutschlands. Kein anderes Bundesland sei so nahe an der Vollbeschäftigung wie Bayern, das auch als erstes Bundesland gezeigt habe, dass man keine neuen Schulden machen müsse und trotzdem in Forschung, Technologie und Bildung investieren könne. Die Kanzlerin warf der Linken und Teilen der SPD vor, sie versuchten den Eindruck zu erwecken, den Menschen gehe es besser, wenn die Schwachen gemeinsam gegen die Starken vorgingen. Besser für alle sei es jedoch, dafür die sorgen, dass die Starken Arbeitsplätze schafften und nicht woanders hingingen.

Steinmeier: "CSU ist sichtbar durcheinander"

Außenminister Steinmeier blies mit scharfen Attacken auf CSU und Linkspartei zum Endspurt im Landtagswahlkampf der SPD. "Die CSU ist sichtbar und spürbar durcheinander und hat Angst vor dem was kommt", sagte er im Bierzelt auf dem Augsburger Plärrergelände. "Hier in Bayern ist etwas in Bewegung. Nutzen wir auch den Neubeginn in Berlin, das gibt Rückenwind. Auf die nächste Woche kommt an." Auch die Linkspartei attackierte Steinmeier: "Leute die wissen, dass die Wahrheit kompliziert ist und die trotzdem solche Phrasen dreschen, davor habe ich keinen Respekt."

Mit dem ZDF-"Politbarometer" vom Freitag sieht die zweite Umfrage binnen zwei Tagen die CSU nur noch bei einem Stimmenanteil von 47 Prozent. SPD, Grüne, FDP und Freie Wähler, die demnach ebenfalls im Landtag vertreten wären, kämen zusammen auf 45 Prozent. Die Linke würde mit 4 Prozent nur knapp an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern. Sollte diese aber als sechste Partei den Einzug in den Landtag schaffen, wäre dort die absolute Mehrheit der CSU in Gefahr.

Die SPD käme nach der am Freitag veröffentlichten Erhebung auf 20 Prozent, die Grünen könnten mit 8 Prozent rechnen. Zudem würden sowohl die FDP mit 9 als auch die Freien Wähler mit 8 Prozent neu in den Landtag einziehen. Eine am Donnerstag veröffentlichte ARD-Umfrage hatte die CSU ebenfalls bei nur 47 Prozent gesehen. Dies wäre ein Minus von gut 13 Prozentpunkten im Vergleich zur Wahl 2003. Damals war die CSU auf 60,7 Prozent gekommen, die SPD auf 19,6 Prozent.

Extrem viele unentschlossene Wähler

Der Ausgang der Wahl ist der neuen Umfrage zufolge wegen einer extrem hohen Zahl an unentschlossenen Wählern aber völlig ungewiss. 49 Prozent wissen demnach noch nicht, ob und wen sie wählen sollen. Im direkten Vergleich mit Maget liegt Beckstein bei einem Zustimmungswert von 54 Prozent, während Maget 24 Prozent vorziehen. Ende Juli hatte das Verhältnis noch bei 60 zu 19 Prozent gelegen.

Am Donnerstagabend hatten sich Beckstein und sein SPD-Herausforderer Franz Maget beim ersten TV-Duell in der bayerischen Geschichte den mit Spannung erwarteten Schlagabtausch geliefert. Während Beckstein die Leistungen der Staatsregierung herausstellte, forderte Maget einen Neuanfang. Beide wurden von ihren jeweiligen Parteien zu klaren Siegern erklärt. (peg/dpa)

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