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Beitritt: Saarland feiert 50.

An der Saar wird am 1. Januar nicht nur der Beginn eines neuen Jahres, sondern auch ein besonderes Jubiläum gefeiert: Vor 50 Jahren wurde das Saarland das zehnte Bundesland der Bundesrepublik.

Saarbrücken - Der kleinste deutsche Flächenstaat stellt sein Jubiläumsjahr 2007 unter das Motto "Schön, dass du da bist" - denn die Zukunft und der Status des kleinen Landes im Westen Deutschlands war nach dem Zweiten Weltkrieg lange ungewiss. Noch heute erinnern sich die Saarländer an erbitterte Auseinandersetzungen bei der Abstimmung über das so genannte Saar-Statut, mit dessen Ablehnung die Bürger 1955 den Grundstein für die Eingliederung in die Bundesrepublik legten.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges bekam das Saarland zwar eine begrenzte Autonomie, wirtschaftlich war die Kohle- und Stahlregion aber stark an Frankreich angebunden. In den 50er Jahren belastete die Saarfrage zunehmend die deutsch-französische Aussöhnung und damit auch die europäische Einigung. Einen Lösungsweg zeigte das zwischen der deutschen und französischen Regierung ausgehandelte Saar-Statut auf, wonach das Saarland bis zu einem Friedensvertrag einen europäischen Status erhalten sollte. Doch das letzte Wort sollte die Bevölkerung des Saarlands haben.

Bei der Abstimmung am 23. Oktober 1955 gaben die Bürger eine unmissverständliche Antwort. Bei einer Rekordwahlbeteiligung von 97,5 Prozent lehnten 67,7 Prozent das Statut ab und stimmten damit praktisch für die Rückkehr nach Deutschland. Vorausgegangen war der Entscheidung ein leidenschaftlicher Wahlkampf zwischen Befürwortern und Gegnern der Regelung. Ein Jahr nach der Volksabstimmung verständigten sich Frankreich und Deutschland im Luxemburger Vertrag darauf, dass das Saarland künftig wieder zur Bundesrepublik gehören soll. Am 1. Januar 1957 wurde es schließlich das zehnte Bundesland. (tso/AFP)

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