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Politik: Belgrad beugt sich Druck Washingtons Kriegsverbrecher festgenommen Regierung hofft nun auf US-Hilfe

Belgrad. Nach der Verhaftung des in Den Haag angeklagten mutmaßlichen Kriegsverbrechers Veselin Sljivancanin ist die Regierung in Belgrad optimistisch, dass die USA zugesagte Hilfen freigeben.

Belgrad. Nach der Verhaftung des in Den Haag angeklagten mutmaßlichen Kriegsverbrechers Veselin Sljivancanin ist die Regierung in Belgrad optimistisch, dass die USA zugesagte Hilfen freigeben. „Mit der Festnahme gibt es für US-Außenminister Powell eine neue Entscheidungsgrundlage“, sagte der serbisch-montenegrinische Außenminister Goran Svilanovic am Freitag. Die USA hatten gedroht, die Zahlung von 110 Millionen Dollar zu stoppen, sollte sich Belgrads Zusammenarbeit mit dem UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag nicht bis zum 16. Juni deutlich verbessern. Sie verlangen auch die Festnahme des früheren Armeechefs der bosnischen Serben, Ratko Mladic.

Spezialeinheiten der serbischen Polizei hatten in der Nacht zum Freitag den früheren Offizier der jugoslawischen Armee verhaftet und ins Belgrader Zentralgefängnis gebracht. Dabei war es zu Ausschreitungen gekommen. Hunderte Demonstranten hatten versucht, die Festnahme Sljivancanins zu verhindern und mit Steinen und Flaschen geworfen. Die Polizei ging mit Tränengas gegen die Menschen vor, mehrere wurden verletzt.

Sljivancanin steht seit acht Jahren in Den Haag unter Anklage. Er gehört zur dreiköpfigen „Vukovar-Gruppe“, die für die Erschießung von etwa 200 kroatischen Kriegsgefangenen im Herbst 1991 im ostkroatischen Vukovar verantwortlich sein soll. Sljivancanin soll für selbst begangene Straftaten und als Befehlshaber zur Rechenschaft gezogen werden. Die Beschuldigten Miroslav Radic und Mile Mrksic sind bereits in Den Haag. In Serbien-Montenegro sind noch weitere 18 gesuchte Kriegsverbrecher.

Gemma Pörzgen

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