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Politik: Benzinpreise: Belgien

SOS - Rettet unsere Firmen!", prangt auf dem Plakat, das Frederic Lombote hinter die Windschutzscheibe seines LKW geklemmt hat.

SOS - Rettet unsere Firmen!", prangt auf dem Plakat, das Frederic Lombote hinter die Windschutzscheibe seines LKW geklemmt hat. Bereits seit Sonntag hat der selbstständige Wallone aus Namur sein bulliges Gefährt direkt vor das Eingangsportal des belgischen Verkehrsministeriums in Brüssel geparkt. Die Blockade koste ihn täglich umgerechnet 6500 Mark. Er wisse auch nicht, wie lang der Streik noch gehen solle: "Doch ich habe keine Wahl: Wenn wir nicht bald billigeren Treibstoff bekommen, gehen die meisten von uns ohnehin in Konkurs." Nach dem Vorbild ihrer französischen Kollegen mühen sich auch Belgiens Fernfahrer, die Reduzierung der Dieselsteuern zu erzwingen. Es sind vor allem die Mitglieder des wallonischen Spediteursverbands UPTR, deren Tieflader seit Tagen die wichtigsten Zufahrtswege und den Innenring im Zentrum von Brüssel versperren.

Zunächst hatten sich die grüne Verkehrsministerin Durant und der liberale Finanzminister Reynders einer Senkung der Benzinsteuern für Fuhrunternehmer resolut verweigert, sich allenfalls zu einer Senkung der Kfz-Steuern bereit erklärt. Doch mit den immer länger werdenden Staus gerät auch die Koalition des liberalen Premiers Guy Verhofstad stärker unter Druck. Mit neuen Gesetzen will Belgiens Regierung es nun den Spediteuren erleichtern, bei höheren Brennstoffpreisen ihren Kunden auch höhere Transporttarife in Rechnung stellen zu können. Während Spediteursverbände und Regierung im Verkehrsministerium fieberhaft verhandeln, richtet sich vor dessen Toren Frederic Lombote vorläufig auf einen längeren Aufenthalt in seiner Fahrkabine ein: "Ich glaube, die Blockaden werden sich in ganz Europa noch ausweiten."

tro

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