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Politik: Berlin und Paris planen gemeinsam für Zeit nach Taliban

Deutschland und Frankreich haben für die Zeit nach dem Sturz des Taliban-Regimes in Afghanistan ein gemeinsames Vorgehen verabredet. Mit dem französischen Staatspräsidenten Jacques Chirac sei er sich in dieser Hinsicht einig, sagte Bundeskanzler Gerhard Schröder zum Abschluss eines Treffens mit Chirac und Premierminister Lionel Jospin am Mittwochabend in Paris.

Deutschland und Frankreich haben für die Zeit nach dem Sturz des Taliban-Regimes in Afghanistan ein gemeinsames Vorgehen verabredet. Mit dem französischen Staatspräsidenten Jacques Chirac sei er sich in dieser Hinsicht einig, sagte Bundeskanzler Gerhard Schröder zum Abschluss eines Treffens mit Chirac und Premierminister Lionel Jospin am Mittwochabend in Paris.

Zum Thema Online Spezial: Terror und die Folgen Themenschwerpunkte: Gegenschlag - Afghanistan - Bin Laden - Islam - Fahndung - Bio-Terrorismus Fotostrecke: Bilder des US-Gegenschlags Unter dem Dach der Vereinten Nationen und mit Beteiligung der afghanischen Bevölkerung solle eine neue Führung eingerichtet werden. Dazu wollen insbesondere Deutschland und Frankreich beitragen. "Wir werden in dem Post-Taliban-Prozess, den wir möglichst schnell herbeiführen wollen, als Europäer eine sichtbare Rolle spielen", kündigte Schröder an. Er sprach sich erneut gegen eine Unterbrechung der Kampfhandlungen der USA in Afghanistan aus. Eine Feuerpause würde die Auseinandersetzungen nur verlängern und den Menschen "Steine statt Brot" geben.

Chirac betonte, beide Staaten seien sehr besorgt über die humanitäre Lage in Afghanistan. Eine militärische Beteiligung Frankreichs oder Deutschlands an dem Konflikt schlossen beide Politiker nicht aus. "Die Entscheidung zum Einsatz ist aber noch nicht gefallen", sagte Chirac. Schröder ergänzte: "Das Gleiche können wir für uns, für Deutschland, sagen."

Unterdessen forderte die "Allianz der Demokratie für Afghanistan", ein Zusammenschluss von acht Exil-Parteien des Mitte-Links-Spektrums, die "Einrichtung einer Uno-Verwaltung" nach Kriegsende. Dies sei "der einzige Weg" für den Aufbau einer Nach-Taliban-Ordnung, heißt es in einem Papier des Bündnisses. Auch die SPD-nahe Ebert-Stiftung empfahl in einer am Donnerstag vorgestellten Studie, "nur ein umfassendes UN-Mandat könne "eine dauerhafte politische Lösung" bringen. Vorübergehend sollten die Vereinten Nationen "ähnlich wie in Ost-Timor die Verwaltung und die Funktionen der Regierung übernehmen". Die Ebert-Stiftung empfiehlt außerdem ein Rückkehrprogramm für die 80 000 in Deutschland lebenden Afghanen.

rvr

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