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Politik: Berliner Erfahrung

Foto: Rückeis / Montage: DP HINTER DEN LINDEN Die meisten Dinge im Leben sind unberechenbar. Wir nennen exemplarisch: die Frauen, die Männer, die Politik, der Chef, der Ausgang der nächsten Wahlen, das Wetter sowie die Frage, ob dieser Parkplatz am Straßenrand groß genug ist für unser Auto.

Von Robert Birnbaum

Foto: Rückeis / Montage: DP

HINTER DEN LINDEN

Die meisten Dinge im Leben sind unberechenbar. Wir nennen exemplarisch: die Frauen, die Männer, die Politik, der Chef, der Ausgang der nächsten Wahlen, das Wetter sowie die Frage, ob dieser Parkplatz am Straßenrand groß genug ist für unser Auto. In den meisten der genannten Fälle ist Abhilfe nicht in Sicht. Wenn man sich’s recht überlegt, ist sie auch nicht wünschenswert. Frauen, Männer und Politik, wären sie berechenbar, verlören rasch unser aller Interesse. Unter den Chefs sind die nicht allzu präzise berechenbaren die schlechtesten oft nicht. Bleiben das Wetter, der Wahlerfolg und die Parkplätze. Aus der Tatsache, dass Sonne, Regen und Wählerwille sich der Vorhersage entziehen, hat die Zunft der Zauberer seit jeher ein einträgliches Geschäft gemacht, das heutzutage von Herrschaften mit Diplom und Professorentitel fortgeführt wird.

Parkplätze aber – die sind neuerdings berechenbar. Die Formel stammt von dem Mathematiker Norbert Herrmann aus Hannover, enthält eine Quadratwurzel und einen Arcuscosinus, führt dann aber präzise zu dem Ergebnis, a) in welchem Winkel ich b) welches Auto rückwärts in eine Parklücke von c) welchen Ausmaßen gerade noch rangieren kann. Das ist nützlich zu wissen. Aber bitte nicht der Berliner Stadtverwaltung weitersagen! Die kürzen sonst die Parkbuchten, führen eine Winkelmesserpflicht ein und ahnden Parkplatzverschwendung als Ordnungswidrigkeit. Verwaltungen sind da vollständig berechenbar.

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