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Politik: Berliner Generalsuperintendent wird Käßmanns Nachfolger

Hannover - „Vertrauen wagen dürfen wir getrost“, sangen die 77 Mitglieder der Synode der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers. Anschließend schritten sie zu den Wahlkabinen, doch das war nur noch eine Formalie: Mit 64 Stimmen wählten sie den Berliner Generalsuperintendenten Ralf Meister zum Nachfolger der im Frühjahr zurückgetretenen Landesbischöfin Margot Käßmann.

Hannover - „Vertrauen wagen dürfen wir getrost“, sangen die 77 Mitglieder der Synode der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers. Anschließend schritten sie zu den Wahlkabinen, doch das war nur noch eine Formalie: Mit 64 Stimmen wählten sie den Berliner Generalsuperintendenten Ralf Meister zum Nachfolger der im Frühjahr zurückgetretenen Landesbischöfin Margot Käßmann. Damit erhielt der Theologe 12 Stimmen mehr als die Zweidrittelmehrheit von 52 Stimmen, die für die Wahl zum Bischof der größten deutschen Landeskirche erforderlich gewesen wäre.

Meister war im zweiten Wahlgang der einzige Kandidat, nachdem der hessen-nassauische Diakoniechef Wolfgang Gern seine Bewerbung zurückgezogen hatte. Der Theologe ist einem breiten Publikum unter anderem als Sprecher des „Wortes zum Sonntag“ in der ARD bekannt. Nach sechs Jahren ist damit nun Schluss: Denn es ist Tradition, dass kein Bischof in der Fernsehpredigt mitwirkt. Auf Meister warten nun ohnehin andere Aufgaben. „Ich möchte alle 50 Kirchenkreise Hannovers in den ersten 18 Monaten besuchen“, kündigte er an.

In Berlin bedauern die Christen den Weggang des Generalsuperintendenten, der am 26. März in der hannoverschen Marktkirche in sein Amt als Bischof eingeführt werden soll. „Ich gratuliere Ralf Meister herzlich zu seiner Wahl“, sagte Bischof Markus Dröge. Er habe die Fähigkeiten und Begabungen für das Bischofsamt, werde aber fehlen. „Ralf Meister hat in Berlin Akzente gesetzt“, sagte Dröge. „Und unsere Zusammenarbeit hatte gerade erst begonnen.“ Auch der katholische Erzbischof Georg Kardinal Sterzinsky dankte für die gute Zusammenarbeit. „Wir werden eine profilierte Stimme verlieren“, sagte Sterzinsky. Wann in Berlin ein Nachfolger für den Generalsuperintendenten gewählt wird, ist noch unklar.Benjamin Lassiwe

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