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Politik: Berlusconi paktiert mit Neofaschisten

Rom - In der erklärten Absicht, mehr Stimmen zu gewinnen, hat Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi sieben Wochen vor der Parlamentswahl ein Wahlbündnis mit den Neofaschisten und Rechtsextremisten der „Sozialen Alternative“ geschlossen. Die „demokratische Haltung“ der Kleinpartei von Duce-Enkelin Alessandra Mussolini sei „vollständig garantiert“, sagte Berlusconi am Freitag in deren Beisein.

Rom - In der erklärten Absicht, mehr Stimmen zu gewinnen, hat Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi sieben Wochen vor der Parlamentswahl ein Wahlbündnis mit den Neofaschisten und Rechtsextremisten der „Sozialen Alternative“ geschlossen. Die „demokratische Haltung“ der Kleinpartei von Duce-Enkelin Alessandra Mussolini sei „vollständig garantiert“, sagte Berlusconi am Freitag in deren Beisein.

Ausdrücklich bedauerte Berlusconi es, dass die Europaabgeordnete Mussolini nicht persönlich auf der Liste der Regierungskoalition kandidieren will. Wegen zahlreicher Proteste treten auch Mussolinis umstrittene Verbündete Adriano Tilgher und Roberto Fiore, zwei weitere führende Angehörige der „Alternativa Sociale“, nicht zur Wahl an. Sie gelten als die eigentlichen Ideologen der Mussolini-Partei.

Noch vor wenigen Tagen hatte Berlusconi behauptet, er kenne Tilgher nicht – dabei scheint gerade dessen Gruppierung „Forza Nuova“ in etlichen Berichten des Innenministeriums auf, wo es um rechtsextremistische Umtriebe in italienischen Fußballstadien geht. Erst kürzlich haben Neofaschisten im römischen Olympiastadion wieder Hakenkreuzfahnen geschwenkt. Nun erklärt Berlusconi, der persönliche Verzicht Tilghers und Fiores auf eine Kandidatur sei „angebracht“. Die Opposition könne das Wahlbündnis jetzt nicht mehr „instrumentalisieren“. Allerdings darf die „Alternativa Sociale“ nun offenbar einige andere Kandidaten ihrer Wahl auf der Koalitionsliste platzieren. Im Gegenzug unterschreibt Mussolini das – immer noch nicht vorliegende – Wahlprogramm von Berlusconis „Haus der Freiheiten“.

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