zum Hauptinhalt
Gottlos. Für seine Überzeugung legte sich Christopher Hitchens mit Kirche und Königshaus an.

© Shannon Stapleton/Reuters

Berühmter Atheist: Schriftsteller Christopher Hitchens gestorben

"Gewaltsam, irrational, intolerant" - für Hitchens war Religion die Wurzel der Unterdrückung, gegen die er sich leidenschaftlich einsetzte. Er starb mit nur 62 Jahren.

London/New York - Der britische Bestseller-Autor Christopher Hitchens ist tot. Hitchens starb im Alter von 62 Jahren in einem Krankenhaus in Houston im US-Bundesstaat Texas, schrieb das Magazin „Vanity Fair“ in einem Nachruf. Hitchens war zuletzt für die Zeitschrift als Kolumnist tätig. Im Frühjahr vergangenen Jahres war bei ihm Speiseröhrenkrebs diagnostiziert worden. Unmittelbare Todesursache sei eine Lungenentzündung gewesen. Hitchens war vor allem als großer Polemiker und Religionskritiker bekannt geworden und hatte sich in viele gesellschaftliche Fragen eingemischt. Er legte sich mit dem Papst, mit Mutter Teresa und dem britischen Königshaus an. Zum Bestseller wurde sein religionskritisches Buch „Der Herr ist kein Hirte“, das 2007 erschienen war. 2010 veröffentlichte er unter dem Titel „Hitch-22“ seine Memoiren.

Salman Rushdie schrieb auf Twitter: „Eine große Stimme verstummt. Ein großes Herz hat zu schlagen aufgehört.“ Hitchens hatte Rushdie verteidigt, als dieser wegen seines Romans „Die satanischen Verse“ (1988) von Muslimen heftig angegriffen und mit dem Tod bedroht wurde.
Hitchens hatte zahlreiche Personen der Zeitgeschichte mit scharfer, teils ätzender Kritik angegangen. In seinem Buch „Die Missionarsstellung: Mutter Teresa in Theorie und Praxis“ beschrieb er die katholische Ordensgründerin als Opportunistin, die den Anschein der Heiligkeit zum Einwerben von Finanzmitteln genutzt und eine religiöse Ideologie verbreitet habe. (dpa/KNA)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false