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Eine binnen weniger Tage einsatzbereite besonders schnelle Eingreiftruppe soll voraussichtlich 5000 Soldaten umfassen - darunter 2700 der Bundeswehr.

© dpa

Beschluss der Nato: Schnelle Eingreiftruppe wird auf 30.000 Mann aufgestockt

Knapp ein Jahr nach der Annexion der Krim durch Russland setzt die Nato mit der Aufstockung einer schnellen Eingreiftruppe ein klares Zeichen. Die Allianz will Moskau demonstrieren, dass sie ihre osteuropäischen Mitglieder nicht im Stich lassen wird.

Parallel zu den diplomatischen Bemühungen um eine Beilegung des Ukraine-Konflikts rüsten sich die Nato-Staaten gegen mögliche neue Gefahren aus Russland. Die Verteidigungsminister der Alliierten beschlossen am Donnerstag in Brüssel eine deutliche Stärkung der schnellen Eingreiftruppe für weltweite Einsätze (NRF). Die aus Land-, Luft-, See- und Spezialkräften bestehende Truppe solle künftig 30.000 Soldaten umfassen, sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Bislang lag sie inoffiziellen Angaben zufolge etwa bei 20.000.
Eine binnen weniger Tage einsatzbereite besonders schnelle Eingreiftruppe werde voraussichtlich 5000 Soldaten umfassen. Bisher zählt der Kern der Nato-Eingreiftruppe rund 13.000 Soldaten, hinzu kommen Kommandoeinheiten und eine Unterstützungsreserve. Die Eingreiftruppe war bereits bei ihrer Gründung 2002 auf 25.000 Mann angelegt worden, erreichte diese Zielzahl aber nie, weil die Nato-Mitgliedstaaten nicht genug Einheiten für die kurzfristig abrufbare Bereitschaft meldeten.

Die "Speerspitze" aus 5000 Soldaten soll Russland angesichts der Ukraine-Krise demonstrieren, dass die Nato ihre osteuropäischen Mitglieder nicht im Stich lassen wird. Sie soll ab 2016 voll einsatzfähig sein und innerhalb weniger Tage in Konfliktregionen geschickt werden können. In diesem Jahr wird das neue Konzept getestet, wobei Deutschland eine Führungsrolle übernimmt. Berlin hat der Nato rund 2700 Soldaten für die Testphase zugesagt. Außer dem Panzergrenadierbataillon 371 aus Marienberg in Sachsen und dem Deutsch-Niederländischen Korps aus Münster seien in diesem Jahr damit rund weitere 1000 Kräfte eingeplant, wie es am Donnerstag in Nato-Kreisen hieß.
Gleichzeitig werden ständige Stützpunkte mit Führungs- und Logistikexperten in sechs osteuropäischen Staaten eingerichtet, um die Soldaten der Eingreiftruppe im Falle einer Entsendung aufzunehmen. Die Zentren werden in den drei baltischen Staaten in Polen, Rumänien und Bulgarien entstehen. bib/AFP/dpa

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