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Besuch in Gorleben: Atomgegner wollen Röttgen boykottieren

Bundesumweltminister Röttgen will sich bei seinem ersten Besuch in Gorleben mit Kritikern und Befürwortern der Atompläne der Bundesregierung treffen. Kritiker halten seinen Besuch für zu spät und sind wohl nicht dabei.

Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) reist am Donnerstag erstmals in seiner Amtszeit nach Gorleben. Er will sich unter anderem mit der Grafen-Familie von Bernstorff treffen, die Grundstücke über dem Salzstock besitzt und den Atomplänen skeptisch gegenübersteht. Röttgen werde auch „vor einem größeren Kreis von Kritikern und Befürwortern der Erkundung die Vorstellungen der Bundesregierung zum Dialogkonzept“ präsentieren, sagte der örtliche CDU-Bundestagsabgeordnete Eckhard Pols.

Allerdings werden die Stühle der Atomkraftgegner dabei wohl leer bleiben. „Wer nach der Aufhebung des Moratoriums und nach dem Castor-Transport ins Wendland eilt, kommt schlicht zu spät, er wird keinen Dialogpartner aus den Reihen der Bürgerinitiative finden“, sagte Sprecher Wolfgang Ehmke. Die Bäuerliche Notgemeinschaft sprach von einer „Düpierung“ des Lüchow-Dannenberger Kreistages. Monatelang habe Röttgen nicht auf die Einladung des Kommunalparlamentes reagiert, „fliegt dann aber plötzlich über seine Köpfe hinweg zu einem Privatbesuch in das Gartower Schloss“.

Das Schloss ist der Sitz der Familie von Bernstorff. Im Kreistag haben die Atomkraftgegner eine Mehrheit. Die Wiederaufnahme der Arbeiten im Salzstock ist durch Klagen blockiert.

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