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Bevölkerungsschwund: Zuwanderung auf niedrigstem Stand seit 1990

Im Jahr 2005 sind erstmals seit 1990 weniger als 600.000 Menschen nach Deutschland gezogen. Zudem wurde mit 145.000 Fortzügen die höchste Abwanderung seit 1950 registriert.

Wiesbaden - Die Zahl der zugezogenen Ausländer ist im vergangenen Jahr auf den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung gesunken: Im Jahr 2005 kamen 579.000 Ausländer nach Deutschland und damit erstmals seit 1990 weniger als 600.000, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Dies waren demnach vier Prozent weniger als im Vorjahr. Im Gegenzug verließen 483.600 Ausländer das Land. Die Zahl der Fortzüge verringerte sich damit um zwölf Prozent gegenüber dem Jahr 2004, als 547.000 Menschen fortzogen.

Auch deutsche Staatsangehörige kamen im vergangenen Jahr den Angaben zufolge deutlich seltener als in den Vorjahren nach Deutschland: Im Jahr 2005 registrierten die Statistiker den Zuzug von 128.000 Deutschen. Dazu zählen Spätaussiedler und Menschen, die wieder in ihre Heimat zurückkehren. Deutlich mehr Deutsche verließen dagegen das Land: Mit 145.000 Fortzügen gab es die höchste registrierte Abwanderung seit 1950. Genauere Angaben zu den Hintergründen dafür konnten die Statistikern nicht machen. Unklar ist daher, wie viele Menschen dauerhaft auswanderten und wie viele etwa für einen begrenzten Zeitraum für ein deutsches Unternehmen im Ausland arbeiten. (tso/AFP)

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