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Bildungspolitik: Grüne Vision: Keine Schulnoten mehr

Kein Sitzenbleiben, keine Noten, und die erste Klasse darf ruhig länger dauern: Die Grünen machen sich für ein neues Bildungskonzept stark - am Freitag wurde es in München verabschiedet.

Ist die Zeit der Schulnoten endgültig vorbei? In München haben am Freitag die Fraktionschefs der Grünen im Bundestag, den Landtagen und im Europaparlament ein neues Bildungs-Konzept verabschiedet. Ziel sei es, das bestehende Schulnoten-System abzuschaffen. Eine "neue Bewertungskultur" solle die Leistung der Schüler steigern. Tests werde es zwar auch weiterhin geben, doch sollten Kinder damit nicht "aussortiert werden". Ehrenrunden müsse dann auch keiner mehr drehen - sitzen bleibt also niemand mehr. Eine längere gemeinsame Schulzeit bis zur neunten oder zehnten Klasse ist ebenfalls vorgesehen.

Damit verbunden spricht sich die Partei deutlich für Ganztagsschulen aus. Hausaufgaben sollten die Kinder weitgehend in der Schule erledigen, gemeinsames Mittagessen gebe es in der Kantine. Auch die Lehrer würden noch stärker an die Schule gebunden. An ihrem Schreibtisch im Schulgebäude sollen sie den ganzen Tag zu erreichen sein. Außerdem ist geplant, dass Schulanfänger die erste und zweite Klasse je nach Entwicklungsstand in ein bis drei Jahren durchlaufen können. Schüler verschiedener Jahrgangsstufen sollen in abwechselnd großen Lerngruppen miteinander arbeiten.

Doch einfach zurücklehnen dürfen sich die Schüler auch nicht. Selbstständiger sollen sie werden und mehr Verantwortung übernehmen. Die Kultusministerkonferenz solle weniger regeln dürfen. Zusätzliche Bildungsausgaben sollen durch einen "Solidaritätszuschlag Bildung" finanziert werden - der könne zum Teil aus den Mitteln stammen, die von 2010 an nicht mehr für den Aufbau Ost benötigt würden. (eb/dpa)

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