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Bildungspolitik: Schavan will nach Pisa-Studie Lesen stärker fördern

Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) hat ein Bundesprogramm zur Leseförderung angekündigt.

Berlin - Bücher und Lesetipps, die Eltern ab 2011 überreicht werden, sollten vor allem bildungsferne Familien erreichen, sagte Schavan am Montag, einen Tag vor der Veröffentlichung der neuen Pisastudie. Der Bund finanziert das Programm „Lesestart“ mit 26 Millionen Euro.

Bei der Lesekompetenz hatten sich deutsche Schüler seit Pisa 2000 am wenigsten verbessert. Nach der aktuellen Studie seien die Leistungen der 15-Jährigen aber „signifikant nach oben gegangen“, war am Montag aus Kreisen der Kultusminister zu erfahren. Deutschland sei unter den OECD-Staaten insgesamt aufgestiegen, andere Länder wie Österreich dagegen „abgestürzt“. Getestet wurden im vorigen Jahr 470 000 Schüler in 65 Staaten weltweit, davon 4979 Schüler an 223 deutschen Schulen. Wie bei Pisa 2000 war erneut das Lesen der Schwerpunkt, auch Kompetenzen in Mathematik und Naturwissenschaften wurden geprüft.

Verärgert seien die Kultusminister über Äußerungen des OECD-Pisakoordinators Andreas Schleicher, hieß es. Schleicher tue so, als ob die deutschen Schulreformen seit dem Pisa-Schock von 2001 „auf dem Mist der OECD“ gewachsen seien. Die Erfolge seien jedoch der harten Arbeit in Bildungsministerien und Schulen zu verdanken. Schleicher hatte kürzlich in einem Interview gesagt, nach dem ersten Pisatest sei im deutschen Schulsystem „enorm viel in Bewegung gekommen“.

Die Pisastudien hätten das deutsche Bildungssystem gestärkt, sagte Schavan am Montag. Die Chancen für Kinder auf gute Bildung „haben sich deutlich verbessert“. Gleichwohl wolle sie sich in den nächsten Wochen mit den Ländern auf „zentrale Projekte für die Weiterentwicklung des Bildungssystems“ verständigen.-ry

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