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Politik: Bildungssenator will pensionierte Lehrer einstellen

Berlin - Um die Lücken in der Unterrichtsversorgung zu schließen, wirbt Berlins Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD) jetzt um beurlaubte und pensionierte Lehrer. Auch Lehrkräfte, die sich in Altersteilzeit oder im Erziehungsurlaub befänden, werden aufgerufen, sich zu bewerben, um bis zu den Sommerferien einzuspringen, teilte Zöllner am Donnerstag mit.

Berlin - Um die Lücken in der Unterrichtsversorgung zu schließen, wirbt Berlins Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD) jetzt um beurlaubte und pensionierte Lehrer. Auch Lehrkräfte, die sich in Altersteilzeit oder im Erziehungsurlaub befänden, werden aufgerufen, sich zu bewerben, um bis zu den Sommerferien einzuspringen, teilte Zöllner am Donnerstag mit. CDU und GEW sehen in dieser „Verlegenheitslösung“ einen Beweis dafür, dass Berlin nicht genug getan habe, um Nachwuchslehrer zu halten.

Die Bildungsverwaltung geht davon aus, dass bis zum Sommer etwa 300 zusätzliche Teilzeitkräfte gebraucht werden. Laut GEW gibt es für etliche Fächer kaum noch Bewerber. So hätten sich bisher nur fünf Pädagogen für 28 Sportlehrerstellen gemeldet. In Biologie und Mathematik stünden für 14 benötigte Einstellungen nur acht Bewerber zur Verfügung. Der stellvertretende Vorsitzende der Berliner GEW, Hartmut Schurig, befürchtet, dass Zöllners Einstellungspolitik jetzt erneut junge Lehrer aus der Stadt treibt, da die angebotenen Stellen nur bis 11. Juli befristet sind. Das biete dem Nachwuchs „keine Perspektive“. Am Rückgriff auf Pensionäre könne man sehen, wie falsch die Senatspolitik sei, meinte auch der CDU-Bildungsexperte Sascha Steuer. Die Christdemokraten fordern seit langem, dass Berlin seine Lehrer wieder verbeamtet, um sie nicht an andere Bundesländer zu verlieren, die bessere Konditionen bieten. Wie berichtet, verdient ein angestellter Lehrer in Berlin mindestens 600 Euro netto weniger als in Hamburg ein verbeamteter.

Zöllners Sprecher Kenneth Frisse wies den Vorwurf zurück, dass die Nichtverbeamtung die Lehrerknappheit verschärfe: Auch in Ländern wie Bayern und Hessen, die verbeamten, fehlten Lehrer. Berlin will im Sommer Hessens Beispiel folgen und den Schulen Honorarbudgets für Vertretungskräfte geben. sve

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