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Win Tin mit Aung San Suu Kyi.

© dpa

Birma: Demokrat Win Tin und Freund von Aung San Suu Kyi gestorben

Der Journalist war der am längsten inhaftierte politische Häftling des Landes. Noch vor wenigen Tagen hatte Win Tin seiner Weggefährtin Aung San Suu Kyi Unterstützung zugesichert.

Der prominente birmanische Demokratie-Aktivist Win Tin ist tot. Der Weggefährte von Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi sei am Montagmorgen mit 84 Jahren gestorben, teilte Suu Kyis Partei Nationale Liga für Demokratie (NLD) mit, der auch Win angehörte. Der Journalist war der am längsten inhaftierte politische Häftling des Landes und hatte nach der Niederschlagung der Demokratiebewegung 1989 fast zwanzig Jahre im Gefängnis verbracht. Der NLD-Sprecher Nyan Win sagte der Nachrichtenagentur AFP, Win sei am Morgen in einem Krankenhaus der Küstenmetropole Rangun gestorben und werde am Mittwoch beigesetzt. Die Gesundheit des Aktivisten, der sich trotz seiner langen Haftzeit weiter für Demokratie einsetzte, hatte sich den Angaben zufolge in den vergangenen Wochen verschlechtert. Sein langjähriger Assistent Yar Zar sagte, er habe wenige Tage vor seinem Tod Suu Kyi, mit der er 1988 die NLD gegründet hatte, erneut seine Unterstützung versichert. „Wir sind so traurig, ihn verloren zu haben - es ist, als wäre die Welt verloren“, sagte Yar. „Doch wir haben noch viele Dinge zu tun. Wir werden fortfahren, wie er es von uns erbeten hat, und seinem Weg zur Demokratie folgen.“

Win Tin war in der Folge der Niederschlagung der Pro-Demokratie-Demonstrationen 1988 festgenommen worden. Erst im September 2008 wurde er im Zuge einer Amnestie aus dem berüchtigten Insein-Gefängnis in Rangun entlassen. Seit Mai 2011 ist in Birma eine formal zivile Regierung an der Macht. Sie leitete eine Reihe von politischer und sozialer Reformen ein und entließ einen Großteil der politischen Gefangenen. AFP

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