zum Hauptinhalt

Birma: Inhaftierter US-Bürger freigelassen

John Yetta ist frei: Er war am Dienstag wegen seines unerlaubten Eindringens in das Haus von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi zu sieben Jahren Haft und Zwangsarbeit verurteilt worden. Noch heute soll er gemeinsam mit US-Senator Jim Webb das Land verlassen.

Fünf Tage nach seiner Verurteilung zu sieben Jahren Arbeitslager in Birma ist der US-Bürger John Yettaw aus der Haft entlassen worden und auf dem Weg in die Heimat. In Begleitung des US- Senators Jim Webb verließ er das Land in Richtung Bangkok. In einer kurzen Stellungnahme vor dem Abflug dankte der amerikanische Politiker dem Chef der birmanischen Militärjunta, Than Shwe, für die Freilassung Yettaws.

Der 53-jährige Mormonenpriester war Anfang Mai auf eigene Faust zum Anwesen der unter Hausarrest stehenden birmanischen Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi geschwommen. Die Militärjunta hatte dies zum Anlass genommen, Suu Kyi vor Gericht zu stellen und ihren auslaufenden Hausarrest um 18 Monate und damit bis nach der für kommendes Jahr versprochenen Parlamentswahl zu verlängern.

Webb, Vorsitzender des zuständigen Senatsausschusses, war am Freitagabend nach Rangun geflogen und hatte am Samstag als erster US- Politiker mit Than Shwe seit dessen Machtübernahme 1992 gesprochen. Vor seiner Rückreise in einem privaten Charterflugzeug betonte Webb am Sonntag, er habe auch die Freilassung Suu Kyis, die er am Samstag getroffen hatte, gefordert: "Aber es scheint da ein paar Hindernisse vor einer Einigung zu geben", meinte Webb.

Die birmanische Opposition kritisierte die Aufwertung des Regimes durch den Besuch Webbs. Mit Sicherheit würde beim birmanischen Volk ein negativer Eindruck zurückbleiben, sagte Aung Din, Vorsitzender der US-Bewegung für Demokratie. "Sie (die Birmaner) werden denken, dass Diktatoren die Amerikaner leicht zufriedenstellen können, wenn sie nur ihre Staatsbürger freibekommen." (nal/dpa/AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false