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Birma: Junta will Oppositionspolitikerin erneut anklagen

Seit Jahren steht sie in Birma unter Arrest – nun droht der erkrankten Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi eine weitere Haftstrafe wegen des Verstoßes gegen Auflagen.

Zwei Wochen vor Ende ihrer gegenwärtigen Haft soll Suu Kyi nach Angaben ihres Anwalts erneut angeklagt werden. Angeblich soll sie gegen Auflagen ihres gegenwärtigen Hausarrests verstoßen haben: Nach Darstellung der Militärjunta hat die Friedensnobelpreisträgerin in ihrem Haus Besuch von einem US-Amerikaner empfangen haben, was verboten gewesen sei.

Voraussichtlich wird Suu Kyi noch am Donnerstag angeklagt, teilte ihr Anwalt weiter mit. Damit zeichnet sich ab, dass die Militärjunta trotz internationaler Kritik ihre harte Linie gegen die Opposition fortsetzt.

Die Oppositionspartei teilte zudem mit, dass Suu Kyi in ein Gefängniskrankenhaus verlegt werden soll. Die erkrankte Politikerin wird bereits seit einer Woche mit Infusionen versorgt. Das Krankenhaus gehört zu dem berüchtigten Gefängnis Insein in der Hafenstadt Rangun, in dem politische Gefangene inhaftiert sind. Dort wird nach Angaben von Entlassenen gefoltert.

Suu Kyi hatte 1990 die letzten freien Wahlen in Birma gewonnen. Die Militärjunta, die das Land seit Jahrzehnten regiert, ignorierte das Ergebnis und ließ Suu Kyi verhaften. Die Politikerin verbrachte daraufhin die meiste Zeit der vergangenen 19 Jahre immer wieder in Haft. Ihre jüngste Haftstrafe begann 2003, der Hausarrest sollte am 27. Mai enden. (sba/dpa/Reuters)

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