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Politik: Birthler begrüßt Expertenrat

Kommission zu SED-Forschung berufen

Berlin Die Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Marianne Birthler, hat die Berufung einer zehnköpfigen Expertenkommission für die Konzipierung des Geschichtsverbundes „Aufarbeitung der SED-Diktatur“ begrüßt. „Ich freue mich, dass so viel Sachkenntnis versammelt ist“, sagte sie dem Tagesspiegel. „Dass so viele Fachleute teilnehmen, zeugt von dem großen Interesse an diesem Thema.“

Damit scheinen zunächst Spannungen beigelegt worden zu sein, die im Dezember vergangenen Jahres entstanden waren. Damals hatte Innenminister Otto Schily (SPD) die Behördenchefin damit überrumpelt, dass er die Zuständigkeit für die Stasi-Unterlagenbehörde kurzfristig an Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos) abgegeben hatte. Dadurch waren Spekulationen über die Zukunft der Birthler-Behörde ausgelöst worden. Mit der Berufung der Expertenkommission löste Weiss nun das Versprechen ein, eine breite Debatte über eine koordinierte DDR-Forschung anzustoßen.

Der von Martin Sabrow, Professor an der Universität Potsdam und Direktor des Zentrums für Zeithistorische Forschung in Potsdam, geleiteten Kommission gehören die Historiker Rainer Eckert (Leipzig), Monika Flacke (Berlin), Klaus-Dietmar Henke (Dresden), der Theologe Peter Maser (Münster), die Autorin Tina Krone, der Schriftsteller Erich Loest sowie die ehemaligen DDR-Bürgerrechtler Roland Jahn, Freya Klier und Ulrike Poppe an. Sabrow sieht sich in „moderierender und informierender Funktion“. Es werde bei der Aufarbeitung der SED-Diktatur die gleiche Professionalität wie bei der NS-Aufarbeitung gebraucht, sagte er dem Tagesspiegel. Dabei sei die Dezentralität der Forschung ungleich wichtiger. Dass die Kommission schon auf einem Symposium im Oktober die Ergebnisse ihrer Arbeit vorstellen solle, setze sie unter beträchtlichen Zeitdruck. sc

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