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Politik: Bisky-Kritiker Dehm führt PDS in Hannover

Landeschef sagt nichts zu bundespolitischen Ambitionen

Hannover. Der PDS-Vorsitzende Lothar Bisky muss sich künftig auf Gegenwind aus Niedersachsen einstellen: Einer der härtesten Gegenspieler Biskys, der frühere Bundesvize Diether Dehm, ist am Samstag zum neuen Landesvorsitzenden der PDS Niedersachsen gewählt worden. Dehm sagte am Rande des Parteitags in Hannover, er sehe seine Rolle künftig als „Korrektiv“ zu Bisky. Im Oktober, nach der Serie der Landtags- und Kommunalwahlen, stehen bei der PDS erneut Bundesvorstandswahlen an. Dehm ließ am Samstag offen, inwieweit er bundespolitische Ambitionen hegt. Sein Verhältnis zu seinem früheren Freund Bisky, sagte er, sei „nicht das beste“.

Die niedersächsische PDS hat rund 700 Mitglieder und zwölf Mandate in Kommunalvertretungen. Der 53-jährige Dehm gilt als eine der schillernsten Personen in der Partei. Früher war er Liedermacher und Musikexperte, arbeitete als Manager für die Eiskunstläuferin Katarina Witt und engagierte sich in der hessischen SPD, stieg sogar zum Bundesvorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft der Selbstständigen und Unternehmer auf. Als 1996 Stasi-Vorwürfe gegen ihn laut wurden, leitete die SPD ein Ausschlussverfahren ein. 1998 trat er aus der SPD aus und schloss sich der PDS an. Dehm will nun nach Hannover umziehen.

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