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Politik: Blutige Gefechte vor US-Nahostmission

Der US-Nahostgesandte Anthony Zinni ist am Donnerstag zu seiner mit Spannung erwarteten Verhandlungsmission in Israel eingetroffen. Zinni wollte nach Angaben des israelischen Rundfunks noch am Abend Gespräche mit Ministerpräsident Ariel Scharon führen.

Der US-Nahostgesandte Anthony Zinni ist am Donnerstag zu seiner mit Spannung erwarteten Verhandlungsmission in Israel eingetroffen. Zinni wollte nach Angaben des israelischen Rundfunks noch am Abend Gespräche mit Ministerpräsident Ariel Scharon führen. An diesem Freitag sei ein Treffen mit der Palästinenserführung geplant. Nach Monaten blutiger Gewalt will sich Zinni um eine Waffenruhe zwischen beiden Seiten bemühen. Seine vorangegangene Mission war Anfang Januar gescheitert.

Präsident George W. Bush hatte zuvor angesichts der israelischen Offensive in den Palästinensergebieten den Druck auf die Regierung in Jerusalem verstärkt. In seiner ersten offiziellen Pressekonferenz im Weißen Haus seit fünf Monaten sagte Bush, er verstehe, wenn sich jemand verteidigen und gegen den Terror kämpfen wolle. Die jüngsten Aktionen seien jedoch "nicht hilfreich" für den Friedensprozess. Bush äußerte sich hoffnungsvoll über die Mission Zinnis. Wenn er keine Hoffnung gehabt hätte, dann hätte er Zinni nicht losgeschickt.

Zum Thema Online Spezial: Nahost Fotostrecke: Bilder vom Krieg Israel und die Palästinenser setzten wenige Stunden vor Zinnis Ankunft ihren blutigen Schlagabtausch fort. Im südlichen Gazastreifen zerstörten palästinensische Extremisten mit einer Bombe einen israelischen Panzer und töteten dabei drei Soldaten. Bei Hubschrauberangriffen nahe Tulkarem liquidierte die israelische Armee zwei mutmaßliche palästinensische Extremisten. Bei schweren Feuergefechten in Ramallah wurden vier palästinensische Sicherheitskräfte getötet. Israels Regierungschef Scharon wies am Donnerstagnachmittag einen schrittweisen Abzug der israelischen Truppen aus der am Mittwoch fast vollständig wiederbesetzten Palästinenserstadt Ramallah an. Die Operationen seien praktisch abgeschlossen, die Armee müsse nur "einige wenige dringende Aktionen" erledigen, hieß es in einer Stellungnahme von Scharons Büro. Israelische Kampfhubschrauber liquidierten in Anabta zwei Mitglieder der Fatah-Splittergruppe "Al Aksa-Brigaden". Die Palästinenser-Führung warnte angesichts der anhaltenden Militäroffensive Israels vor einem Misserfolg von Zinnis Mission.

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