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Politik: Blutige Kämpfe zwischen ethnischen Gruppen - Auslöser war ein Streit auf einem Markt - Armee schießt auf Unruhestifter

Blutige Unruhen in Nigerias größter Stadt Lagos haben bis zum Freitagabend mindestens 40 Tote gefordert. Die Kämpfe zwischen Angehörigen der Haussa-Ethnie und des Yoruba-Stammes waren am Donnerstag auf dem Lebensmittelmarkt im nördlichen Stadtteil Ketu ausgebrochen.

Blutige Unruhen in Nigerias größter Stadt Lagos haben bis zum Freitagabend mindestens 40 Tote gefordert. Die Kämpfe zwischen Angehörigen der Haussa-Ethnie und des Yoruba-Stammes waren am Donnerstag auf dem Lebensmittelmarkt im nördlichen Stadtteil Ketu ausgebrochen. Am Freitag weiteten sich die Ausschreitungen auf andere Stadtteile aus. Paramilitärische Einheiten versuchten, die Lage unter Kontrolle zu bringen. Präsident Obasanjo erteilte Schießbefehl auf Unruhestifter.

"Menschen, die sich wie Tiere benehmen, werden auch wie Tiere behandelt", drohte der Präsident am Freitag in einer Rundfunkansprache. Bei den militanten Yoruba handelt es sich um Mitglieder des Oodua-Volkskongresses (OPC). Präsident Obasanjo, selbst ein Yoruba, drohte, "jeder, der sich als OPC-Mitglied ausgibt, wird verhaftet. Wer sich der Verhaftung widersetzt, wird erschossen." Er untersagte dem staatlichen Fernsehen, Bilder über die Unruhen auszustrahlen, um, wie es hieß, eine Ausweitung der Ausschreitungen zu vermeiden. Einwohner von Lagos berichteten jedoch von Bränden und Gewehrsalven. Tote lägen in den Straßen.

Bei den Konfliktparteien handelt es sich um die beiden größten und politisch einflussreichsten Stämme in Nigeria. In seiner Ansprache bestritt Präsident Obasanjo politische Motive hinter den jüngsten Ausschreitungen. Bei den Kämpfen gehe es ausschließlich um die Kontrolle über den großen Lebensmittelmarkt, erklärte er.

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