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Politik: Böhrnsen folgt Scherf

Lemke unterliegt klar bei Befragung der Bremer SPD

Bremen - Jens Böhrnsen, Vorsitzender der Bremer SPD-Bürgerschaftsfraktion, soll Nachfolger des scheidenden Bremer Bürgermeisters Henning Scherf (SPD) werden. Bei einer Mitgliederbefragung setzte sich der 56-jährige Jurist klar gegen den 59-jährigen Bildungssenator und früheren Werder-Bremen-Manager Willi Lemke durch. Von 2666 abgegebenen Stimmen erhielt Böhrnsen 1924 (72 Prozent), während für Lemke nur 721 Genossinnen und Genossen stimmten. An der Befragung beteiligten sich 47 Prozent der insgesamt 5666 SPD-Mitglieder in Bremen und Bremerhaven.

Das Ergebnis muss jetzt noch von einem Landesparteitag am kommenden Mittwoch formell bestätigt werden. Voraussichtlich in der zweiten Novemberwoche wird Böhrnsen dann von der Bremischen Bürgerschaft zum neuen Bürgermeister gewählt und auch Scherfs Nebenamt als Justizsenator übernehmen. Der scheidende 66-Jährige bleibt solange noch im Amt.

Böhrnsen bekräftigte nach der Abstimmung, er wolle die Koalition mit der CDU bis zur Bürgerschaftswahl 2007 fortsetzen. Allerdings brauche das Bündnis „neuen Schwung, neue Kraft“. Er selber stehe vor einer „Riesenherausforderung“ und wolle dem Vorbild Scherf nacheifern, der jedem Menschen mit gleichem Respekt begegnet sei. Bremen sei zwar eine wohlhabende Stadt, habe aber „totale Ebbe in der öffentlichen Kasse“. Deshalb müsse die Koalition eine neue Finanzperspektive finden, aber auch den „sozialen Zusammenhalt unserer Stadtgesellschaft sichern und stärken“. Lemke meinte, seine Niederlage sei unverdient „deftig“ ausgefallen. Das sei für ihn „sehr schwer im Augenblick“. Er wolle aber Bildungssenator bleiben. Lemke und Böhrnsen sicherten sich gegenseitig weitere enge Zusammenarbeit zu.

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