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Bombodrom

© ddp

Bombodrom-Streit: Grünen-Politikerin fordert ein Machtwort von Merkel

Obwohl die Gerichte eine militärische Nutzung untersagen, hält der Verteidigungsminister an seinen Plänen eines Bombenabwurfplatzes bei Wittstock fest. Die Initiative "Freie Heide" wird von den Grünen sowie der Länder Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg unterstützt.

Im Kampf gegen das so genannte Bombodrom bei Wittstock hat die brandenburgische Grünen-Bundestagsabgeordnete Cornelia Behm von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ein Machtwort gefordert. Sie solle Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) "auf die Ebene der Tatsachen zurückholen" und eine Aufgabe seiner Pläne erwirken, sagte Behm.

Luftwaffe hält an veralteten Ausbildungsmethoden fest

In der Kyritz-Ruppiner Heide soll ein ehemaliger Luft-Boden-Schießplatz wieder in Betrieb genommen werden. Nach Ansicht der Grünen-Politikerin ist das Übungskonzept veraltet. "Wenn in der heutigen Zeit bei militärischen Einsätzen Bomben verwendet werden, dann sind sie lasergesteuert, damit zivile Opfer vermieden werden", sagte Behm. Zudem sei die Flughöhe ausreichend hoch, um der Flugabwehr zu entgehen.

Die Bundeswehr wolle in der Heide Tiefflug und Abwurf von ungelenkten Bomben üben. Das sei "Schnee von gestern", betonte sie. Behm warf dem Verteidigungsminister und einigen Militärs vor, es gehe ihnen bei dem Schießplatz um Macht und Prestige. "Und diese Spielereien bremsen seit nunmehr 16 Jahren die Regionalentwicklung rund um die Kyritz-Ruppiner Heide", fügte sie hinzu.

Es wird gegen das Bombodrom getrommelt
 
Die Bürgerinitiative Freie Heide veranstaltet die Osterwanderungen seit 1993. Es handelte sich in den vergangenen Jahren jeweils um den größten Ostermarsch in Deutschland. Im vergangenen Jahr hatten sich nach Veranstalterangaben 10.000 Teilnehmer auf dem Dorfplatz in Fretzdorf versammelt und waren gemeinsam zum geplanten Bombenabwurfplatz gezogen.

Der Ostermarsch beginnt um 14 Uhr an der Kirche in Fretzdorf. In diesem Jahr hält der Theologe Peter Kranz aus Berlin die so genannte geistliche Besinnung, die immer am Anfang der Demonstration steht. Bei einer Kundgebung  werden des weiteren Brandenburgs Umweltminister Dietmar Woidke (SPD) und der Wirtschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommern, Jürgen Seidel (CDU), reden. Beide Länder lehnen die Pläne für den Bombenabwurfplatz ab. An der Grenze des Übungsplatzes ist eine Aktion geplant, bei der die Teilnehmer der Demonstration unterstützt von einer Samba-Gruppe gegen das "Bombodrom" trommeln. (ml/ddp)

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