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Britische Soldaten: TV-Sender hielt Interview zurück

Die aus Iran nach Großbritannien zurückgekehrten 15 britischen Marinesoldaten sollen auch mit militärischer Aufklärung beauftragt gewesen sein. Das geht aus einem Fernseh-Interview hervor, dessen Inhalt erst jetzt veröffentlicht wurde.

London - Sie hätten unter anderem Informationen über "iranische Aktivitäten" gesammelt, sagte Hauptmann Chris Air dem TV-Sender Sky News. Ihre Hauptaufgabe sei es jedoch, möglichen Waffenschmuggel und terroristische Aktivitäten zu erkunden, hieß es in dem Interview weiter.

Das Interview war wenige Tage vor der Festnahme der Seeleute durch Iran aufgenommen worden. Es wurde erst am Donnerstag ausgestrahlt. Der Sender habe das Material zurückgehalten, um die Sicherheit der Gefangenen nicht zu gefährden.

Ein Sprecher des britischen Verteidigungsministeriums erklärte, das Sammeln von Informationen auf einer Patrouille sei Teil moderner Militäroperationen. Dies helfe, ein besseres Bild der Sicherheitslage zu bekommen.

US-Regierung will Iraner nicht freilassen

Auch nach der Freilassung der britischen Soldaten sieht die US-Regierung keine Veranlassung, fünf im Irak festgesetzte Iraner ebenfalls auf freien Fuß zu setzen. "Es gibt keinen Grund, sie gehen zu lassen", sagte Verteidigungsminister Robert Gates. Die USA sprächen jedoch mit der irakischen Regierung darüber, ob iranischen Vertretern Zugang zu ihren fünf Landsleuten gewährt werden soll. Iranische Medien hatten am Mittwoch berichtet, dass es in Kürze dazu kommen werde.

Die fünf Iraner waren im Januar von den US-Streitkräften in der irakischen Stadt Erbil festgenommen worden. Die USA werfen ihnen vor, zu den iranischen Revolutionsgarden zu gehören und schiitische Milizen im Irak unterstützt zu haben. Nach Angaben der iranischen Regierung handelt es sich dagegen um Diplomaten. US-Präsident George W. Bush hatte einen Austausch der Briten gegen die fünf Iraner abgelehnt. Es dürfe keine solche Gegenleistung geben, sagte Bush. (tso/dpa)

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