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Politik: BSE: Auf Rindfleisch verzichten und mehr Geflügel essen

Angesichts der BSE-Krise raten Verbraucherschützer besonders besorgten Bürgern zum Verzicht auf Rinderfleisch. Wer nicht ganz ohne Fleisch auskommen will, solle beim Biobauern einkaufen, erläuterte Wolfgang Mields vom Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (BgVV) am Montag in Berlin.

Angesichts der BSE-Krise raten Verbraucherschützer besonders besorgten Bürgern zum Verzicht auf Rinderfleisch. Wer nicht ganz ohne Fleisch auskommen will, solle beim Biobauern einkaufen, erläuterte Wolfgang Mields vom Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (BgVV) am Montag in Berlin. Allerdings sei auch Bio-Fleisch nicht zu hundert Prozent sicher. "Bei BSE kann niemand etwas mit endgültiger Sicherheit sagen. Die Datenlage ist nicht genügend."

Grundsätzlich müssten Verbraucher derzeit nicht aus Panik auf Steaks, Rouladen oder Rinderbraten verzichten. "Beim Verzehr reinen Muskelfleisches besteht nach internationaler Expertenmeinung keine Gefahr für den Menschen", sagte der BgVV-Experte. Rindfleisch aus Deutschland sei nach heutigen Erkenntnissen immer noch sicherer als Fleisch aus anderen europäischen Ländern.

Bei Geflügel und Schweinefleisch könnten Verbraucher ohne BSE-Furcht zugreifen. Anders bei Schaffleisch: Schafe können an der BSE-ähnlichen Seuche Scrapie erkranken, die nur schwer vom Rinderwahn unterschieden werden kann. Besonders in England häufen sich Scrapie-Fälle bei Schafen. "Solange diese Situation nicht geklärt ist, sollten Verbraucher kein Schaffleisch aus England kaufen."

Milch und Gelatine dagegen können nach Ansicht des BgVV bedenkenlos genossen werden. Zahlreiche Versuche hätten gezeigt, dass von Milch und Milchprodukten keine BSE-Gefahr ausgehe. "Nach Meinung aller internationalen Experten ist nach dem jetzigen Wissen Milch sicher."

Auch Speisegelatine sei nach derzeitigen Kenntnissen unproblematisch. Speisegelatine steckt in vielen Lebensmitteln vom Joghurt über Sülze bis zu Gummibärchen. Zu zehn Prozent bestehe die in der deutschen Lebensmittelindustrie verarbeitete Gelatine aus Rinderknochen, sagte Mields. Diese dürfen per Gesetz nicht aus England stammen, sondern müssen auf dem europäischen Kontinent hergestellt sein. Die Sicherheit der Verbraucher stehe an erster Stelle, betonen die Verbraucherschützer. Allerdings sollte man jetzt auch nicht von einem Extrem ins andere fallen, sondern die Probleme mit Ruhe und Sachverstand lösen.

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