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Die Wahlplakate verschiedener Parteien für die Bundestagswahl im September.

© dpa

Update

Bundestagswahl: Prognose: Bundestag dürfte 625 Abgeordnete haben

Wie viele Abgeordnete ziehen in den Bundestag ein? Wie viele Überhang- und Ausgleichsmandate könnte es geben? Wie liegen die Parteien im Rennen? Eine aktualisierte Prognose des Hamburger Wahlinformationsdienstes election.de für den Tagesspiegel.

Der nächste Bundestag wird wohl nicht ganz so viele Abgeordnete haben, wie nach der Wahlrechtsreform befürchtet worden war. Nach einer Prognose des Hamburger Wahlinformationsdienstes election.de ist damit zu rechnen, dass das Parlament nach dem 22. September 625 Abgeordnete haben wird, also 27 mehr als die Sollstärke von 598. Davon sind nach der Prognose elf Überhangmandate und 16 Ausgleichsmandate, die mit der Wahlrechtsreform im Frühjahr eingeführt worden sind. Neun Überhangmandate hätte die CDU, zwei die SPD. Die CDU-Überhangmandate fallen demnach in Baden-Württemberg (drei), Sachsen-Anhalt (zwei), Thüringen (zwei), Sachsen und im Saarland (je eines) an. Derzeit hat der Bundestag 620 Mitglieder. Befürchtet worden war, dass durch die Wahlrechtsreform 670 Abgeordnete oder sogar mehr in den Bundestag einziehen würden.

Die Union kommt nach der Prognose auf 269 Sitze, die SPD kann mit 182 Mandaten rechnen, die Grünen könnten 69 Abgeordnete stellen. Die FDP würde 45 Sitze haben, die Linke 60. Schwarz-Gelb hätte damit eine äußerst knappe Mehrheit von 314 Sitzen.

Eine Momentaufnahme

Der Berechnung der Sitze liegt die Zweistimmenprognose von election.de zugrunde. Demnach kommt die Union auf 38,9 Prozent, die Sozialdemokraten können mit 26,3 Prozent rechnen, die Grünen mit zehn Prozent. Für die Linke würden 8,7 Prozent votieren, die FDP sieht election.de mit 6,5 Prozent deutlich im Bundestag. Die Piraten werden bei 2,5 Prozent gesehen, die Alternative für Deutschland liegt bei 3,5 Prozent. Dieser Prognose liegen die aktuellen Umfragewerte der großen Demoskopie-Institute zu Grunde (sie ist also eine Momentaufnahme). Allerdings nimmt election.de noch eine eigene Gewichtung vor, wozu neben früheren Wahlergebnissen auch die Erfahrungen aus den Einzelprognosen für die Wahlkreise beitragen. Zudem wird versucht, das eventuelle Stimmensplitting in die Berechnung zu integrieren – daher das im Vergleich zu den Umfragen schlechtere Abschneiden von CDU und CSU und der etwas bessere Wert für die FDP.

Mit der Wahlrechtsreform sind im Frühjahr Ausgleichsmandate eingeführt worden, um die Überhangmandate zu „neutralisieren“. Überhangmandate entstehen, wenn eine Partei in einem Bundesland über die Erststimmen mehr Wahlkreise und damit Direktmandate gewinnt, als ihr aufgrund des Zweitstimmenanteils in dem Land eigentlich insgesamt an Sitzen zustünde.

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