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Die USA gehen Vorwürfen nach, wonach die Truppen von Syriens Präsident Assad Chemiewaffen in dem Ort Kafarsita eingesetzt haben sollen.

© dpa

Bürgerkrieg in Syrien: USA prüfen neue Giftgas-Vorwürfe gegen Assad

Im syrischen Kafarsita könnte vor rund einer Woche Chlorgas eingesetzt worden sein. Assad-Regime und Rebellen beschuldigen sich gegenseitig. Die USA gehen jetzt den Vorwürfen nach.

Nach Frankreich gehen nun auch die USA den Vorwürfen einer neuen Chemiewaffenattacke in Syrien nach. Das Außenministerium in Washington teilte am Montag mit, es gebe „Hinweise“ auf den Einsatz einer „giftigen Industriechemikalie, wahrscheinlich Chlor“. Derzeit werde geprüft, ob die Armee von Syriens Staatschef Baschar al-Assad einen derartigen Angriff verübt habe. US-Außenamtssprecherin Jen Psaki vermied es aber, von Chemiewaffen zu reden. Noch müsse untersucht werden, ob es sich tatsächlich um den Kampfstoff Chlorgas gehandelt habe.
Assads Regierung und die syrischen Rebellen beschuldigten sich gegenseitig, vor gut einer Woche in Kafarsita Chemiewaffen eingesetzt zu haben. Nach einem Luftangriff der Armee auf die von Rebellen kontrollierte Kleinstadt hätten die Einwohner über „Atemnot und Vergiftungserscheinungen“ geklagt, berichtete die der Opposition nahestehende Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Die syrische Führung in Damaskus warf dagegen der islamistischen Rebellengruppe Al-Nusra-Front den Einsatz von Chlorgas vor.

Im August starben 1400 Menschen nahe Damaskus durch Chemiewaffen

Frankreichs Staatschef François Hollande hatte am Sonntag erklärt, seine Regierung habe „Hinweise“ darauf, dass Assads Truppen weiter Chemiewaffen einsetzen würden. Allerdings gebe es dafür noch keine Beweise, sagte Hollande dem Radiosender Europe 1. Seit Beginn des Bürgerkriegs in Syrien gab es wiederholt Berichte über den Einsatz von Giftgas, deren Urheber nur schwer festzustellen sind.
Im vergangenen August wurden bei einem Chemiewaffenangriff nahe Damaskus 1400 Menschen getötet, der Westen machte Assad dafür verantwortlich. Nachdem die USA und Frankreich ihm mit einem Militäreinsatz drohten, stimmte der syrische Staatschef der Vernichtung des kompletten Giftgasarsenals zu. Nach Angaben der UN-Organisation OPCW hat Damaskus inzwischen fast zwei Drittel seiner Chemiewaffen in internationale Hände gegeben. Gemäß dem vereinbarten Zeitplan soll die Zerstörung des Arsenals am 30. Juni abgeschlossen sein. (afp)

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