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Die GSG9. Die Archivaufnahme zeigt das Sonderkommando im Einsatz.

© dpa

Update

Bundesanwaltschaft: "Old School Society": Razzien gegen rechtsextreme Vereinigung

Sicherheitsbehörden haben zahlreiche Wohnungen im Bundesgebiet durchsucht und ein neues, bisher unbekanntes rechtes Terrornetzwerk ausgehoben. Die Gruppe nennt sich "Old School Society" (OSS).

Von Frank Jansen

Die Sicherheitsbehörden haben am Mittwoch in mehreren Bundesländern eine rechtsextreme Gruppierung ausgehoben. Unter Führung des Bundeskriminalamts verhaftete die Polizei-Spezialeinheit GSG 9 drei Männer und eine Frau fest, die als führende Köpfe der „Old School Society (OSS)“ gelten. Gleichzeitig wurden Wohnungen in Sachsen, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Mecklenburg-Vorpommern durchsucht. Die Bundesanwaltschaft ermittelt gegen die Beschuldigten wegen des Verdachts der Bildung einer terroristischen Vereinigung.

Bei den Festgenommenen handelt es sich um den „Präsidenten“ der OSS, den 56-jährigen Andreas H. aus Augsburg, seinen Stellvertreter Markus W. (39) aus Sachsen sowie die ebenfalls aus dem Freistaat stammende Denise G. (22) und Olaf O. (47) aus Bochum.

Die Vereinigung soll laut Bundesanwaltschaft beabsichtigt haben, Anschläge auf „namhafte Salafisten, Moscheen und Asylbewerberunterkünfte“ zu verüben. Es seien bereits Sprengmittel beschafft worden. Bei der Durchsuchung habe die Polizei „pyrotechnische Gegenstände mit großer Sprengkraft“ sichergestellt, hieß es in Karlsruhe.

Die Ermittlungsbehörden wurden nach Tagesspiegel-Informationen durch Beobachtungen der Verfassungsschutzbehörden auf die Gruppe aufmerksam. Die Verfassungsschützer hatten im August 2014 festgestellt, dass sich die nun Festgenommenen sowie fünf weitere Verdächtige im Internet verabredet hatten. Die Wohnungen der fünf weiteren Verdächtigen wurden ebenfalls durchsucht.

Nachrichtendienstliche Erkenntnisse

Anlass für die bundesweite Aktion waren laut Bundesanwaltschaft "nachrichtendienstliche Erkenntnisse" der Verfassungsschutzbehörden des Bundes und der beteiligten Landesämter für Verfassungsschutz. Der Schlag gegen die mutmaßliche Terrorgruppe erfolgte an einem symbolträchtigen Datum: Vor genau zwei Jahren begann in München am Oberlandesgericht der Prozess zu den Anschlägen der rechtsextremen Terrorzelle NSU.

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