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Bundesrat: Bayern will "Killerspiele" verbieten

Eine Initiative zum Verbot so genannter Killerspiele hat Bayern im Bundesrat gestartet. Die Forderung nach einem generellen Herstellungs- und Verbreitungsverbot stößt allerdings auf Widerstand.

Berlin - Killerspiele dürften "in unserer Gesellschaft keinen Platz haben", sagte die bayerische Familienministerin Christa Stewens (CSU). Der Gesetzesvorschlag ihres Landes, der von Niedersachsen unterstützt wird, sieht ein generelles Herstellungs- und Verbreitungsverbot für virtuelle "Killerspiele" vor. Daran bemängelt der nordrhein-westfälische Familienminister Armin Laschet (CDU) unter anderem, dass sich der bayerische Vorstoß auf Computerspiele beschränke. "Wir müssen einen breiteren Weg gehen", sagte er. Kritik kam auch aus dem Bundestag.

Stewens verteidigte den Vorstoß ihres Landes, der nun in den zuständigen Ausschüssen des Bundesrates diskutiert werden soll. Nicht zuletzt die jüngsten Amokläufe hätten gezeigt, dass eine Neuregelung der Gesetze dringend nötig sei, sagte die Ministerin. Sie räumte ein, dass ein Verbot nur ein Baustein im Kampf gegen Gewalt sein könne. Wichtig sei auch die frühe Aufklärung sowohl von Kindern als auch Eltern.

Neben Nordrhein-Westfalen äußerte auch die Bundesregierung in der Länderkammer Vorbehalte. Familienstaatssekretär Hermann Kues (CDU) sagte, es gebe unter anderem verfassungsrechtliche Bedenken gegen den bayerischen Vorschlag. Er plädierte zudem dafür, zunächst eine von Bund und Ländern betreute Studie zum Medienschutz von Kindern und Jugendlichen abzuwarten, deren Ergebnisse ab Juni vorliegen würden. Laschet und Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) hatten am Dienstag ein Sofortprogramm vorgestellt, das die Abgabe gewalttätiger Medien an Jugendliche einschränken soll. Bundestagsabgeordnete von SPD, Grünen und FDP lehnten die bayerische Initiative ebenfalls ab. (tso/AFP)

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