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Weißes Pulver und Gutscheine: Einige der Wahlmänner haben seltsame Briefe erhalten.

© dpa

Bundesversammlung: Verdächtige Briefe für die Wahlmänner

Vor der Kür des neuen Bundespräsidenten am Sonntag haben mehrere Wahlmänner Briefe erhalten. Der Inhalt: Ein verdächtiges "weißes Pulver" - und Gutscheine für ein Schnellrestaurant. Auch der Absender steht offenbar schon fest.

Ein offenbar geistig verwirrter Mann aus Karlsruhe hat in den vergangenen Tagen mit Sand gefüllt Briefe an Wahlmänner für die Bundespräsidentenwahl geschickt. Bislang seien 25 Fälle bekannt geworden, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Karlsruhe am Mittwoch. Der 36-Jährige habe die Briefe mit Sand gefüllt und Gutscheine für ein Schnellrestaurant beigefügt. Sein Motiv sei noch unklar, die Staatsanwaltschaft habe Ermittlungen aufgenommen. Die Briefe mit verdächtigem "weißen Pulver" hatten bundesweit für Aufregung gesorgt.

Unterdessen haben auch zwei rheinland-pfälzische Wahlmänner verdächtige Briefe mit weißem Pulver erhalten. Die am Mittwoch eingegangenen Briefe waren an den rheinland-pfälzischen SPD-Fraktionschef Hendrik Hering und den DGB-Landeschef Dietmar Muscheid adressiert, wie die Sprecher von SPD und DGB sagten. Die Briefe seien an die Polizei übergeben worden. Ähnliche Postsendungen gingen auch an Politiker in anderen Bundesländern. Wie viele der Briefsendungen tatsächlich auf das Konto des Karlsruhers gehen ist bislang noch unklar.

Das rheinland-pfälzische Landeskriminalamt will das Pulver nun von Spezialisten analysieren lassen, wie eine Sprecherin auf Anfrage sagte. Noch sei unklar, um welche Substanz es sich handele und ob sie gefährlich sei. Bundesweit seien mehrere solcher Briefe verschickt worden, unter anderem auch an Politiker in Hessen und Baden-Württemberg.

Auf den Briefen stand nach Auskunft der SPD-Fraktionssprecherin Maria Wagner "Wichtige Unterlagen für die Bundesversammlung". Mitarbeiter hätten die Briefe geöffnet und das Pulver entdeckt.

Bereits am Dienstag war ein ähnlicher Brief mit verdächtigem Inhalt in Köln an das gemeinsame Büro des Bundestagsabgeordneten Martin Dörmann und des Landtagsabgeordneten Jochen Ott (beide SPD) gegangen. Die Analyse des Pulvers habe bislang noch kein Ergebnis gebracht, sagte ein Sprecher der Kölner Polizei auf dapd-Anfrage.

Am Sonntag wählt die Bundesversammlung den Nachfolger des zurückgetretenen Bundespräsidenten Christian Wulff. Als klarer Favorit gilt der frühere DDR-Bürgerrechtler Joachim Gauck. (dapd)

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