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Bundeswehr: Ex-Generalinspekteur kritisiert Ausrüstung der Truppe

In Berlin tagt die Kommandeurtagung der Bundeswehr. Es geht um die Veränderungen innerhalb der Armee und die die Einsatzfähigkeit der Bundeswehr. Kritik gab es schon vor Beginn der Tagung aus den eigenen Reihen: Der frühere Generalinspekteur Harald Kujat kritisiert: Die Armee sei nicht gut genug gerüstet für ihre Aufgaben im Ausland.

Fast 7000 Soldaten der Bundeswehr sind derzeit im Ausland im Einsatz - in Afghanistan, im Kosovo, am Horn von Afrika. Gleichzeitig schrumpft die Armee seit Ende des Kalten Krieges deutlich: Von rund 500.000 auf derzeit 270.000. Die Bundeswehr befindet sich im Umbruch.

Kurz vor Beginn der 41. Kommandeurtagung der Bundeswehr übte der frühere Generalinspekteur Harald Kujat deutliche Kritik an der Ausrüstung der Armee. Anders als Verteidigungsminister Franz-Josef Jung (CDU) sei er nicht der Auffassung, dass die Bundeswehr für ihre Aufgaben im Ausland gut ausgestattet sei, sagte Kujat am Montag im RBB-Inforadio. Zwar werde "schon alles getan, um einen optimalen Einsatz zu gewährleisten". "Aber im Vergleich zu modern ausgestatteten Armeen gibt es noch einiges zu tun in der Bundeswehr", sagte Kujat. Insbesondere in Afghanistan kämen neue Aufgaben auf die Soldaten zu.
  
Der Ex-Generalinspekteur wies auf Defizite in drei Bereichen hin, in denen keine optimale Ausrüstung vorhanden sei. Nötig sei eine Aufklärung, die ohne Zeitverzögerung funktioniere, und ein modernes Führungs- und Informationssystem, das diese Aufklärungsergebnisse transportiere. Außerdem würden weiter reichende Waffensysteme gebraucht, die den Gegner ohne Zeitverzug und auf große Entfernungen bekämpfen könnten. "Das sind die Kernbereiche, die nach meiner Auffassung entscheidend für den Einsatzerfolg sind und die entscheidend auch für die Sicherheit der eingesetzten Soldaten sind."
  
Die Kommandeure der Bundeswehr beraten ab Montag über die künftige Ausrichtung der deutschen Streitkräfte. Zu den Rednern gehören Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), NATO-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer und Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU). (nim/AFP)

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