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Bundeswehr: Guttenberg will Wehrdienst früher verkürzen

Der Verteidigungsminister will die Verkürzung des Wehrdienstes schneller umsetzen als geplant: Die neue Regelung soll bereits ab Oktober gelten – und stößt auf Skepsis.

Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg will die Verkürzung der Wehrdienstzeit vorziehen. Demnach sollen bereits die zum 1. Oktober dieses Jahres einberufenen Wehrpflichtigen schon nach sechs statt der bisher üblichen neun Monate wieder entlassen werden.

Zugleich soll die Zahl der jährlich einzuberufenden Wehrpflichtigen von derzeit 40.000 auf 50.000 erhöhen werden. Es seien allerdings noch einige Verhandlungen notwendig, da auch der Zivildienst betroffen sei, sagte Verteidigungsstaatssekretär Christian Schmidt.

Unverändert bleiben aber die Vorgaben für die Bundeswehr-Tauglichkeit. Er lasse zwar die Einberufungskriterien überprüfen, aber bislang habe sich kein Änderungsbedarf ergeben, sagte Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg dem Deutschlandfunk bereits vergangene Woche.

Weitere Details wollte der CSU-Politiker zu diesem Zeitpunkt noch nicht nennen, bemängelte aber die geringe Beteiligung mancher Bundestagsfraktionen an der Ausarbeitung des neuen Wehrkonzeptes. "Ich habe es ihnen angeboten, und von einigen kam so gut wie gar nicht", sagte er und fügte hinzu: "Zielsetzung von meiner Seite ist es, einen attraktiven Wehrdienst zu gestalten." Die Verkürzung des Militärdienstes erleichtere es jungen Menschen, wieder ins Berufsleben einzusteigen oder schneller ein Studium beginnen zu können.

Der scheidende Wehrbeauftragte des Bundestages, Reinhold Robbe, kritisierte die Pläne. "In der Truppe wird die Verkürzung überwiegend sehr skeptisch gesehen, weil man dort im Augenblick noch nicht erkennen kann, in welche Richtung das Ganze gehen soll", sagte der SPD-Politiker dem Kölner Stadt-Anzeiger. Nach seiner Auffassung müsse zumindest "gewährleistet sein, dass die jungen Männer, die künftig für sechs Monate eingezogen werden, darin eine Sinnhaftigkeit erkennen können".

Die Verkürzung der Wehrdienstzeit hatten CDU/CSU und FDP im Koalitionsvertrag vereinbart. Allerdings hatte sich Schwarz-Gelb darauf geeinigt, die allgemeine Wehrpflicht erst ab 1. Januar 2011 zu verkürzen – nicht bereits im Oktober.

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, Reuters, AFP

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