zum Hauptinhalt

Bundeswehr in Afghanistan: Aufregung um Wehrmachtssysmbole

Soldaten des Kommandos Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr haben nach Darstellung des "Stern" während ihres ersten Afghanistan-Einsatzes ein nachgemachtes Emblem der Wehrmacht verwendet.

Hamburg - Das Magazin veröffentlichte das Bild eines weißen Geländewagens, auf dem das nachgemachte Palmensymbol von Hitlers Afrika-Korps mit einem Eisernen Kreuz anstelle des Hakenkreuzes aufgesprüht ist. Das Verteidigungsministerium reagierte zurückhaltend. Es gebe derzeit noch keine Anhaltspunkte dafür, dass es sich tatsächlich um ein Fahrzeug der Bundeswehr handelt. Auch für eine dem Symbol entsprechende Ideologie in der KSK gebe es "keinerlei Anhaltspunkte". Der Vorgang werde untersucht.

Laut "Stern" nahmen KSK-Soldaten das Bild in einem Lager auf der omanischen Halbinsel Masirah auf, wo sie sich ab Ende November 2001 auf ihren Einsatz in Afghanistan vorbereitet hätten. Ein anonymer KSK-Soldat sagte dem "Stern": "Ein paar unserer Jungs sind Ewiggestrige und fanden es besonders schick, mit dieser Wehrmachtsinsignie herumzufahren." Fahrzeuge mit dem nachgemachten Emblem des Afrika-Korps habe der Soldat auch nach deren Verwendung in Afghanistan am KSK-Heimatstandort im baden-württembergischen Calw gesehen.

Im Skandal um Totenschändungen weitere Soldaten suspendiert

Im Skandal um Totenschändungen durch Angehörige der Bundeswehr in Afghanistan sind vier weitere Soldaten suspendiert worden. Damit ist nun gegen 6 der insgesamt 16 noch aktiven Soldaten unter den Verdächtigen ein "Verbot der Ausübung des Dienstes" ausgesprochen worden, wie der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Thomas Raabe, sagte. Die Zahl der Verdächtigen habe sich insgesamt auf 23 erhöht.

Die befragten Soldaten gaben Raabe zufolge in ihren Aussagen übereinstimmend an, dass es sich bei der "Fundstelle von menschlichen Überresten" nicht um "ein Grab oder sonstige Gedenkstätten" gehandelt habe. Zur Identität der Toten, die in einer Art Kiesgrube zwei Kilometer von einem Bundeswehrlager gefunden worden sein sollen, gibt es laut dem Sprecher noch immer keine Erkenntnisse. (tso/ddp)

Zur Startseite