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Soldaten des Aufklärungsbattaillon 6 "Holstein" bereiten sich auf ihren Einsatz in Mali vor.

© dpa

Bundeswehr: Mehr Soldaten nach Mali

Der Bundestag hat der Ausweitung des Einsatzes in Mali zugestimmt. Auch in den Norden des Irak werden weitere Soldaten der Bundeswehr entsandt.

Der Bundestag hat am Donnerstag zugestimmt, den Einsatz der Bundeswehr in Mali auszuweiten. Bis zu 650 zusätzliche Soldaten sollen in den kommenden Monaten in das Land entsandt werden. Derzeit sind dort nur rund 210 deutsche Soldaten stationiert. Die meisten bilden malische Pioniere aus – abseits der von Islamisten bedrohten Regionen im Norden Malis. Nur etwa zehn Bundeswehrsoldaten unterstützen bislang die UN-Mission Minusma, die einen Vormarsch der Islamisten nach Süden verhindern soll. Das soll sich nun ändern. Deutschland will Minusma künftig vor allem bei der Aufklärung am Boden und beim Objektschutz helfen. Beides sind riskante Aufgaben.
Der Mali-Einsatz ist damit deutlich gefährlicher als etwa die deutsche Beteiligung am Kampf gegen den sogenannten Islamischen Staat (IS) in Syrien durch deutsche Aufklärungstornados. Bundesverteidigungsministern Ursula von der Leyen (CDU) nannte die Mission in einem Gespräch mit den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland „eine der gefährlichsten Missionen“, an denen sich die Bundeswehr im Auftrag der Vereinten Nationen beteilige. „Nordmali ist sehr unruhig, entsprechend gefährlich ist der Einsatz für unsere Soldaten“, sagte sie. Leyen rechnet damit, dass die Bundeswehr sehr lange in Mali bleiben wird. Ziel sei es, das westafrikanische Land in die Lage zu versetzen, sich selbst gegen Terror und Zerfall zur Wehr zu setzen und wieder auf eigenen Beinen zu stehen, sagte die Ministerin. „Das wird dauern.

Waffen aus Libyen befeuern Konflikte in der Region

2013 hatten Islamisten weite Teile Malis erobert und waren auf die Hauptstadt Bamako zumarschiert. Französische und später afrikanische Truppen halfen den Maliern, den Vorstoß zu stoppen. Im Norden des Landes ist die Lage aber nach wie vor gespannt. Das Land war außerdem wiederholt Ziel terroristischer Anschläge. Im vergangenen November griff ein Terrorkommando ein Hotel in der Hauptstadt Bamako an. 27 Menschen starben. Zu der Tat bekannte sich ein Ableger von Al Qaida. Bei Angriffen auf Stützpunkte der Minusma kamen auch Blauhelmsoldaten ums Leben.
Die malischen Rebellen profitieren vom Chaos in Libyen. Über die Sahara gelangen Waffen aus dem nordafrikanischen Bürgerkriegsland nach Mali und in andere Länder der Region. Viele Islamisten sammeln in Libyen zudem Kampferfahrungen.

Mehr Ausbilder für die Peschmerga

Der Bundestag billigte am Donnerstag auch eine Aufstockung des Ausbildungseinsatzes im Nordirak. Dort sollen künftig bis zu 150 deutsche Soldaten die kurdischen Peschmerga im Kampf gegen den IS trainieren. Bisher lag die Obergrenze bei 100 Soldaten.

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