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Politik: Bundeswehr-Reform: Gibt Scharping 40 Standorte auf?

Das Bundesverteidigungsministerium denkt über die Schließung von bis zu 40 Bundeswehr-Standorten nach. Das Ministerium bestätigte am Donnerstag im Grundsatz die Existenz eines Arbeitspapiers, das die Zeitung "Die Welt" veröffentlicht hatte.

Von Robert Birnbaum

Das Bundesverteidigungsministerium denkt über die Schließung von bis zu 40 Bundeswehr-Standorten nach. Das Ministerium bestätigte am Donnerstag im Grundsatz die Existenz eines Arbeitspapiers, das die Zeitung "Die Welt" veröffentlicht hatte. Allerdings handele es sich um ein "unvollständiges und mittlerweile überholtes" Papier. Es bleibe dabei, dass die Standortplanung intern erst Ende Dezember oder Anfang Januar abgeschlossen und anschließend darüber mit dem Bundestag und den betroffenen Ländern gesprochen werde.

Nach dem Papier, das nach dem Zeitungsbericht den Stand der Überlegungen vom 6. Dezember wiedergibt, sind bisher vor allem Standorte in Niedersachsen und Bayern im Visier der Planer. In Berlin wird erwogen, die Blücher-Kaserne zu schließen. Neben anderen Städten müssen Braunschweig, Garmisch-Partenkirchen, Lingen, Neumünster, Schneeberg, Sonderhausen und Wuppertal damit rechnen, künftig kein Bundeswehrstandort mehr zu sein. für mehrere dieser Standorte sind Alternativen aufgeführt, so etwa zwischen Garmisch-Partenkirchen und Ulm. Andere Standorte sind als Kandidaten für Teil-Auflösungen zwischen zehn und 90 Prozent der dort stationierten Einheiten aufgelistet.

Die Opposition warf Verteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD) "gnadenlosen Kahlschlag" vor. Der CDU-Wehrpolitiker Paul Breuer äußerte den Verdacht, dass es Scharping vor allem darum gehe, Standorte mit gut verkaufbaren Grundstücken zu räumen. Auch drohe eine "riesige Welle von Entlassungen, Versetzungen und Umzügen". Das Verteidigungsministerium wies diese Kritik zurück.

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