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Politik: Bundeswehr: Scharping spricht mit Radaropfern

Das Bundesverteidigungsministerium will mit den strahlenkranken früheren Radartechnikern der Bundeswehr offenbar konkret zusammenarbeiten. Das Ministerium will eine Kommission gründen, um die Arbeitsbedingungen der Männer nachvollziehen zu können, die in den 60er und 70er Jahren an zum Teil ungeschützten Radaranlagen gearbeitet haben.

Das Bundesverteidigungsministerium will mit den strahlenkranken früheren Radartechnikern der Bundeswehr offenbar konkret zusammenarbeiten. Das Ministerium will eine Kommission gründen, um die Arbeitsbedingungen der Männer nachvollziehen zu können, die in den 60er und 70er Jahren an zum Teil ungeschützten Radaranlagen gearbeitet haben. Der Kommission sollen ein Strahlenschutzexperte der Bundeswehr, Fachleute vom TÜV, ein Experte des Bundesamts für Strahlenschutz und Vertreter der Selbsthilfegruppe angehören. Wann diese Kommission erstmals zusammenkommt, steht noch nicht fest.

Ministeriumssprecherin Birgit Loga sagte dem Tagesspiegel, Verteidigungsminister Rudolf Scharping selbst wolle ebenfalls an einem Gespräch mit den "Betroffenen und den vermeintlich Verstrahlten" teilnehmen. Ende der letzten Woche waren von anderer Seite aus dem Ministerium Zweifel daran laut geworden, ob die zuständigen Behörden die Anordnung Scharpings umsetzen. Die Versorgung der schwer krebskranken Radartechniker und deren Hinterbliebenen sei im Ministerium eher "ein lästiges Randthema". Scharping hatte am 22. Juni zugesagt, die Opfer "außergerichtlich und großherzig" zu entschädigen.

Am kommenden Montag läuft zudem eine Frist aus, bis zu der sich Scharping gegenüber dem Berliner Anwalt der Opfer, Reiner Geulen, erklären muss, ob er auch Schadenersatz und Schmerzensgeld anbieten will. Geulen hat Arbeits- und Krankenakten von fast 300 Opfern und erwägt Forderungen in Millionenhöhe. Bislang hat er keinerlei Reaktionen aus dem Ministerium auf sein Gesprächsangebot, sich außergerichtlich zu einigen.

cl

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