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Der ehemalige Leiter des Bundesamt für Migration und Flüchtlinge Frank-Jürgen Weise

© dpa/Daniel Karmann

Bundeswehr-Skandal: Früherer Bamf-Chef Weise räumt Fehler im Fall Franco A. ein

Ein Bundeswehrsoldat kann sich als Flüchtling tarnen, um Anschläge zu planen. "Das muss ich auch verantworten", sagt der Ex-Chef des Flüchtlingsamts Frank-Jürgen Weise.

Nach dem Auffliegen des als Flüchtling getarnten Bundeswehrsoldaten Franco A. hat der frühere Leiter des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (Bamf), Frank-Jürgen Weise, eine Mitverantwortung für Fehler in seiner Ex-Behörde übernommen. „Hier sind schwere Fehler passiert. Das muss ich auch verantworten“, sagte Weise der „Süddeutschen Zeitung“. Es sei aber auch von Anfang an klar gewesen, dass die schnellen Neueinstellungen und kurzen Schulungen von Mitarbeitern „auf Kosten der Qualität gehen müssen. Die Alternative wäre gewesen, weiter verzögerte Asylverfahren zu haben.“ Natürlich sei durch diese Veränderungsprozesse das Risiko von Fehlentscheidungen gestiegen, sagte Weise.

Das Bamf hatte dem Soldaten nach einer Anhörung auf Französisch Ende 2016 eingeschränkten Schutz als Kriegsflüchtling aus Syrien gewährt. Der rechtsextreme Oberleutnant wird verdächtigt, einen Terroranschlag geplant zu haben. Er sitzt in U-Haft. Das Bamf überprüft nach seinem Auffliegen 2000 bereits abgeschlossene Asylverfahren.

Weise hatte die Leitung des Bamf zum Höhepunkt der Flüchtlingszuwanderung im Herbst 2015 übernommen - neben seiner Arbeit als Vorstandschef der Bundesagentur für Arbeit. Zum Jahresanfang übernahm Jutta Cordt die Bamf-Leitung. (dpa)

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