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Politik: Bundeswehr: Streit über Strahlung von US-Atomraketen

Bundeswehrsoldaten waren in den 80er Jahren angeblich der radioaktiven Strahlung von US-Atomraketen ausgesetzt. Strahlenquelle waren nach ARD-Informationen die nuklearen Gefechtsköpfe der amerikanischen Flugabwehrrakete Nike Herkules.

Bundeswehrsoldaten waren in den 80er Jahren angeblich der radioaktiven Strahlung von US-Atomraketen ausgesetzt. Strahlenquelle waren nach ARD-Informationen die nuklearen Gefechtsköpfe der amerikanischen Flugabwehrrakete Nike Herkules. Die Strahlenbelastung soll demnach 80 Milli-Sievert im Jahr betragen haben, berichtet "Report Mainz". Die damalige Strahlenschutzverordnung legte eine Grenze von 50 Milli-Sievert pro Jahr fest für beruflich strahlenexponierte Personen, die entsprechend kontrolliert werden mussten.

Die betroffenen Soldaten hätten täglich die Lenkflugkörper gewartet. Dies sagte der ehemalige Strahleschutzbeauftragte der Bundeswehr, Frank Sauer, der ARD. Er selbst habe im Februar 1980 die Strahlung in einer Nike-Batterie gemessen, obgleich dies verboten war. Das Truppendienstgericht habe ihn mit 21-tägigem Disziplinararrest auf Bewährung bestraft. Laut Sauer hätten die USA verfügt, dass sich niemand länger als 30 Minuten in der Halle mit den Bomben aufhielt.

Das Verteidigungsministerium wies den Bericht zurück. Die Schädigung der Soldaten könne ausgeschlossen werden, weil die Verwahrung und Sicherung der Munition in der Verantwortung der US-Streitkräfte gelegen habe. Der Berliner Strahlenphysiker Bernd Ramm vom Internetportal medicine-worldwide sagte dem Tagesspiegel, die Strahlungsgefahr sei bei einem Abstand von 10 Metern zu vernachlässigen - "sowohl bei Tritium, Uran als auch bei Plutonium". Um durch Tritium verstrahlt zu werden, müsse es eingeatmet werden.

cl

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