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Politik: Bundeswehr verschiebt Start nach Kabul

Der Start des Erkundungsteams der internationalen Afghanistan-Schutztruppe verzögert sich voraussichtlich bis zur Silvesternacht. Grund dafür seien Sicherheitsprobleme am Flughafen von Bagram bei Kabul, sagte der Sprecher des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr in Potsdam, Karl-Henning Kröger, in Berlin.

Der Start des Erkundungsteams der internationalen Afghanistan-Schutztruppe verzögert sich voraussichtlich bis zur Silvesternacht. Grund dafür seien Sicherheitsprobleme am Flughafen von Bagram bei Kabul, sagte der Sprecher des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr in Potsdam, Karl-Henning Kröger, in Berlin. An der Mission würden neben sechs deutschen Erkundungsspezialisten auch zwei Offiziere teilnehmen, die die Verbindung zum britischen Hauptquartier in Kabul halten sollen. Ursprünglich war der Start des Erkundungsteams schon für Sonnabend geplant gewesen.

Kröger bestätigte, dass sich die Teilnehmerstaaten der Schutztruppe bei den Militärberatungen in Großbritannien über alle Organisationsfragen geeinigt haben. "Jetzt hängt es am Zustand der Flugplätze in Afghanistan. Es kann losgehen, sobald die technischen Probleme gelöst sind."

Aktuell Newsticker: Schlagzeilen aus aller Welt Newsticker: Politik Am Flughafen in Bagram - etwa 40 Kilometer von der Hauptstadt Kabul entfernt - sei etwa noch unklar, ob es eine Bedrohung durch Ein-Mann-Luftabwehrraketen gebe, deren Verbleib unklar ist. Außerdem seien dort noch technische Probleme für die Landung zu klären. Am Flughafen in Kabul erschwere eine noch nicht entschärfte Bombe unter der Rollbahn die logistische Planung des Einsatzes. Der Bundestag hatte dem Einsatz kurz vor Weihnachten zugestimmt.

Die genaue Zahl der deutschen Soldaten und die Zusammensetzung der aus rund 5000 Soldaten bestehenden Truppe wurden am Freitag in London beschlossen, die Einzelheiten aber bislang nicht veröffentlicht. Der Vize-Sprecher des Verteidigungsministeriums, Joachim Cholin, sagte, das deutsche Team solle prüfen, wie die Soldaten in Kabul untergebracht werden könnten. Zudem solle sichergestellt werden, dass die Truppe nicht dauerhaft die gesamte Verpflegung einfliegen müsse, sondern sich nach einer Übergangszeit vor Ort versorgen könne.

Nach Cholins Angaben ist noch nicht festgelegt, welche Fahrzeuge das deutsche Kontingent mit nach Afghanistan nehmen wird. Es sei aber zu erwarten, dass Spähpanzer vom Typ "Luchs" und gepanzerte Allzweck-Fahrzeuge vom Typ "Dingo" und "Wiesel" dabei sein würden. Mit Blick auf den "Dingo" betonte Cholin, es sei nicht geplant, Kräfte oder Material vom Einsatz der Bundeswehr auf dem Balkan abzuziehen. Medienberichten zufolge hat die Bundeswehr in Deutschland nicht genügend "Dingos" für Afghanistan, sondern müsste Fahrzeuge vom Balkan abziehen.

Ein Sprecher des afghanischen Verteidigungsministeriums sagte, dass nur noch wenige Gefolgsleute des moslemischen Extremisten Osama bin Laden ausgelöscht werden müssten. "Wenn dieses Ziel erreicht ist, gibt es keinen Grund, die Angriffe fortzusetzen." In Zukunft sollten die USA ihre Angriffe absprechen. "Ohne die Zustimmung des Verteidigungsministeriums darf Amerika Afghanistan nicht nach freiem Willen bombardieren", sagte er. Bin Laden selbst sei die Flucht nach Pakistan gelungen. Die USA wiesen dies zurück. Man wisse nicht, wo der Extremist sei, sagte US-Verteidigungsminister Rumsfeld. Südwestlich Kabuls bombardierten US-Streitkräfte ein Taliban-Lager.

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