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Soldaten

© dpa

Bundeswehr-Zeremonie: Merkel kommt nun doch zum Gelöbnis

Die öffentliche Empörung über die zahlreichen Absagen aus der Spitzenpolitik hat offenbar Wirkung gezeigt: Bundeskanzlerin Angela Merkel wird entgegen der bisherigen Planung am Gelöbnis von 500 Bundeswehrsoldaten vor dem Reichstag teilnehmen. Sie ist nicht die einzige, die einlenkt.

Regierungssprecher Ulrich Wilhelm bestätigte der "Bild am Sonntag" die Teilnahme der Kanzlerin an den Feierlichkeiten in Berlin. Ursprünglich hatte Merkel zu dem Gelöbnis am 20. Juli ihre Staatsministerin Hildegard Müller (CDU) entsandt.

Zahlreiche Politiker, die zu dem Gelöbnis am Jahrestag des gescheiterten Hitler-Attentats eingeladen waren, hatten früh ihre Teilnahme abgesagt. Nach öffentlicher Empörung setzte offenbar ein Umdenken ein. Nach Angaben des Auswärtigen Amtes hat sich nun auch Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) zu dem militärischen Zeremoniell angekündigt. Auch der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder (CDU), wird jetzt kommen. Bei der Veranstaltung wird als Gastredner Altkanzler Helmut Schmidt (SPD) erwartet.

1800 Polizisten im Einsatz

Die Berliner Polizei wird das erste Gelöbnis vor dem Reichstag mit einem Großaufgebot schützen. Zur Gewährleistung der Sicherheit während der Zeremonie sowie zweier Gegendemonstrationen würden rund 1800 Beamte eingesetzt. Die Berliner Polizei wird dabei von Kollegen aus Sachsen, Niedersachsen, Hessen, Rheinland-Pfalz sowie Beamten der Bundespolizei unterstützt.

Mehrere hundert Meter entfernt finden zwei Gegenkundgebungen statt. Zu der Kundgebung des "Gelöbnix"-Bündnisses südlich des Brandenburger Tors werden rund 1000 Teilnehmer erwartet. Zu der Veranstaltung an der Spree unter dem Motto "Nieder mit den Waffen - Gegen Militarisierung - Für Abrüstung" sollen 300 Demonstranten kommen.

Seit 1999 werden in Berlin zum Jahrestag des Attentates der Widerstandsgruppe um Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg öffentliche Gelöbnisse von Bundeswehrrekruten abgehalten. Dabei war es Gegendemonstranten immer wieder gelungen, die Zeremonie zu stören. (küs/ddp)

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