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Politik: Bush will im Atomstreit mit Iran diplomatische Lösung

Washington - Präsident George W. Bush hat Meldungen über angebliche US- Pläne, Iran mit Atomwaffen anzugreifen, als „wilde Spekulationen“ zurückgewiesen.

Washington - Präsident George W. Bush hat Meldungen über angebliche US- Pläne, Iran mit Atomwaffen anzugreifen, als „wilde Spekulationen“ zurückgewiesen. Bei einer Debatte mit Studenten der Johns Hopkins Universität bekräftigte Bush am Montag in Washington, er setze im Streit um Irans Atomprogramm auf eine diplomatische Lösung. Am Wochenende hatten das Magazin „New Yorker“ und die „Washington Post“ berichtet, in der US-Regierung würden alle politischen und militärischen Optionen geprüft, Iran am Bau einer Atombombe zu hindern. Dabei sei auch der Einsatz bunkerbrechender Atomwaffen erörtert worden. „Wir haben viele Optionen“, sagte Bush. „In diesem Fall haben wir uns für die Diplomatie entschieden. Er habe in Iran früher als andere eine Gefahr erkannt und das Land zur „Achse des Bösen“ gezählt.

Der Sekretär des nationalen iranischen Sicherheitsrates, Ali Laridschani, nannte die Berichte einen „psychologischen Krieg“. „Wir sind vorbereitet, angemessen auf jede Attacke zu reagieren“, sagte er der Nachrichtenagentur Isna.

Der britische Außenminister Jack Straw bezeichnete die Idee eines Angriffs mit Kernwaffen in der BBC als „absoluten Unsinn“. Er könne sich nicht vorstellen, dass die USA dies planten. Für die EU insgesamt ist „jede Art militärischen Vorgehens ausgeschlossen“, sagte der EU-Außenbeauftragte Javier Solana bei einem Außenministertreffen in Luxemburg. „Die Sache liegt in den Händen des UN-Sicherheitsrates. Die Wiederaufnahme von Verhandlungen ist möglich.“ Über Sanktionen, zum Beispiel gegen Irans Führung, wird dort aber nicht gesprochen.

Der frühere Chef des US-Zentralkommandos bezeichnete „jedes militärische Vorgehen gegen Iran“ als „sehr schwierig“. Man dürfe „nicht denken, dass es nur um einen Militärschlag geht, und dann ist es vorbei“, sagte Anthony Zinni. Ein Krieg mit Iran könne die Öl- und Gasmärkte treffen.

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