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"Should I Stay or Should I Go". Viel Diskussion um einen Ausstieg Großbritanniens aus der EU, kurz "Brexit".

© dpa

Casdorffs Agenda: Brexit: Großbritannien ist nicht die Schweiz

Verlässt das Vereinte Königreich die EU? Austreten und doch vom Binnenmarkt profitieren - das geht nicht, sagt Wolfgang Schäuble. Ein Kommentar.

Es wird ernst. Bitter ernst? Die Brexit-Befürworter und -Gegner liegen gleichauf in der jüngsten Umfrage. Da zählt jedes Wort, das jetzt gesagt wird, doppelt. Sollte Großbritannien, seit 1973 EU-Mitglied, für einen Austritt stimmen, wäre es abgesehen von Grönland der einzige Staat, der je aus der Gemeinschaft ausgetreten ist.

Wer im Vereinigten Königreich glaubt, das Land könne austreten und doch drinleben in der EU, indem es von draußen vom Binnenmarkt profitiert, der kalkuliert falsch. Das hat der Doyen der europäischen Finanzminister, Wolfgang Schäuble, jetzt unmissverständlich klargemacht.

Großbritannien ist nicht Norwegen oder die Schweiz. Wenn die Briten gehen - dann gehen sie des freien Personen-, Waren- und Dienstleistungsverkehrs verlustig. Sonst würde daraus ein Präzedenzfall, der die EU in ihrem Zusammenhalt bedroht. Das kann die Europäische Union nicht zulassen.

Aber es wird ernst. So oder so. Auch ein Verbleib der Briten muss die EU verändern. Sonst würde es doch noch bitter. Nur später.

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